Am Brixner Bahnhof wurden die ersten Flüchtlinge von Volontarius-Mitarbeitern empfangen und auf dem Weg in die Maria-Montessori-Straße begleitet. Dort wurde die Turnhalle der Fachoberschule bereits im Vorfeld für die vorübergehende Unterbringung der Menschen ausgerüstet. Wie berichtet hatte Südtirol zugesagt, Bayern zu entlasten und vorerst Flüchtlinge im Land unterzubringen und an der Weiterreise nach Norden zu hindern. Dazu hatte die italienische Polizei auch die Grenzkontrollen intensiviert (STOL hat berichtet).„Wir haben die notwendigen Schritte veranlasst, um den Flüchtlingsstrom nach Bayern auf der Brennerroute einzudämmen, indem wir den Flüchtlingen eine vorübergehende Unterkunft in Südtirol anbieten“, erklärt Landeshautpmann Kompatscher.Der große Ansturm blieb ausBislang scheint die Präsenz von Ordnungshütern und Helfern des Zivilschutzes jene der eintreffenden Flüchtlinge bei Weitem zu übertreffen. Von den drei zur Verfügung stehenden Hallen wird vorerst nur jene der Fachoberschule für Wirtschaft, Grafik und Kommunikation benützt. „Der Andrang ist bisher nicht so groß, vermutlich auch infolge der Ankündigung der verstärkten Kontrollen“, beschreibt Soziallandesrätin Stocker die aktuelle Lage. „Wir sind aber gut vorbereitet.“ Am Mittwoch wurden fleißig Liegen für die Flüchtlinge aufgestellt. - Foto: DLIFEDas Weiße Kreuz kümmert sich vor Ort um Unterbringung und Verpflegung. Zur ersten medizinischen Versorgung wurde vom Roten Kreuz ein mobiles Ambulatorium eingerichtet. Um 20 Uhr hielten sich 110 Flüchtlinge in Brixen auf. Flüchtlinge reisen weiter vor Schule beginntStocker verschaffte sich am Donnerstagnachmittag einen Überblick über die Situation in Brixen und tauschte sich mit dem Schul-Direktor Simon Raffeiner aus. Dieser hatte ohne zu Zögern der Unterbringung zugestimmt und sprach von einem Akt der Solidarität. Er sehe auch den Schulbeginn am Montag nicht beeinträchtigt. Brixens Bürgermeister Peter Brunner geht davon aus, dass die meisten Flüchtlinge spätestens am Sonntag gen Norden weiterreisen. Man sei aber auch für eine Unterbringung über diesen Tag hinaus gerüstet.„Bei Bedarf“, kündigte Landesrätin Stocker an, „kann die Turnhalle des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums ‚Joseph Gasser’ ebenfalls kurzfristig nutzbar gemacht werden. Auch hier können ca. 200 Personen untergebracht werden. Am Brenner, an dem sich heute Abend um 20 Uhr 25 Flüchtlinge aufgehalten haben, kann gegebenenfalls die bestehende Aufnahmestelle auch für die Nachtaufnahme geöffnet werden. Hier finden ca. 70 Personen Unterkunft.“stol