Als Hans Christian Oberarzbacher am Dienstagmorgen die Nachrichten las, wurde er sofort auf den Artikel über den jungen Mann, der halb erfroren in seinem Zelt am Magerstein aufgefunden worden war, aufmerksam."Ich musste mich gleich melden, denn ich hatte am Sonntag einen jungen Mann, auf den die Beschreibung genau passt, über seine mangelnde Ausrüstung aufgeklärt", so der Ahrntaler am Telefon.Wie jedes Jahr hatten der Südtiroler und vier Freunde am Sonntag die Überschreitung Rieserfernerhütte-Magerstein-Kasseler Hütte gemacht. Etwa 20 Meter oberhalb der Kasseler Hütte wurde die Gruppe auf den jungen Mann aufmerksam."Ich kann mich deshalb so gut an ihn erinnern, weil ich zuerst dachte, er sei Österreicher. Er war ein lustiger Gesell, aber unzureichend ausgerüstet", erzählt Oberarzbacher.In Trekking-Schuhen und Jeans auf den GletscherDer Mann aus Bayern habe sich gegen 14 Uhr bei der Gruppe erkundigt, wie weit es noch bis zum Gipfel sei. Nach der Einschätzung des Ahrntalers hätte der Bayer noch etwa drei Stunden bis zum Gipfel und weitere zwei Stunden zur Hütte gebraucht."Ich habe ihn gefragt, ob er denn keine Bergschuhe habe, da er mit Trekking-Schuhen unterwegs war. Er meinte, er habe ja Bergschuhe an. Zudem war er in Jeans unterwegs. Das ist keine Ausrüstung für diese Tour", weiß Oberarzbacher."Ich erklärte ihm, dass die Tour, die er jetzt machen will, rund 600 Meter höher liegt als jene, die er zuvor gemacht hatte, dass Schnee liegt und etwa minus 7 Grad Celsius herrschen. Er meinte, er habe ja noch drei Pullover mit", erinnert sich der Südtiroler.Da kein Einwand den jungen Bergsteiger von seinem Vorhaben abbringen konnte, trennten sich die fünf Südtiroler bald von dem Bayer.Aber vergessen konnten sie ihn nicht: "Wir haben uns noch lange über den leichtsinnigen Mann unterhalten."liz