Am Mittwoch startete der Prozess gegen das Mitglied der Ärztekommission des italienischen Leichtathletikverbandes FIDAL, Giuseppe Fischetto, und die FIDAL-Funktionärin Rita Bottiglieri.Am Vormittag trat Oberst Michael Senn, Kommandant der Carabinieri-Spezialeinheit ROS, in den Zeugenstand. Er verglich das Kontrollsystem der FIDAL mit einem Nudelsieb.Senn erklärte, alle Athleten müssten im vorhergehenden Trimester angeben, wo sie sich im kommenden Trimester aufhalten werden, um so spontane Kontrollen von Seiten der FIDAL zu ermöglichen.Dies sei jedoch sehr unregelmäßig geschehen. So hätten zahlreiche Athleten oft erst im letzten Moment, wenn überhaupt, eine solche Erklärung abgegeben. Die fehlenden Angaben seien auch nie wirklich kontrolliert oder sanktioniert worden, erklärte Senn. Von einem Kontrollsystem könne folglich keine Rede sein.Des Weiteren konnte Senn einen Email-Austausch zwischen Alex Schwazer und dem Beschuldigten Fischetto vorzeigen. Darin gehe klar hervor, dass die Betroffenen gewusst - oder wenigstens geahnt - haben mussten, dass Schwazers Werte nicht regulär waren.Als Kronzeuge soll Alex Schwazer selbst am Mittwochnachmittag aussagen.