Mittwochmorgen, 8 Uhr: Eine junge Frau macht an der Haltestelle kurz vor der Seilbahn in Vilpian eine grausige Entdeckung. Auf der Bank liegt der abgetrennte Kopf eines Rotwildes. „Die Meldung ging kurz nach 8 Uhr ein“, erinnert sich Runer. Der Bürgermeister geht davon aus, dass Bürger den Kopf bereits gesehen hatten – auch Schulkinder, die auf den Bus warteten.Hirschkalb, fachgerecht geschossen„Laut den Aussagen der Zuständigen (Gemeindepolizei, Beamte und ein Jäger waren vor Ort; Anm.d.Red.) handelt es sich bei dem Tier um ein weibliches, junges Rotwild“, berichtet der Bürgermeister im Gespräch mit STOL. „Wie es aussieht, ist das Tier ganz fachgerecht erlegt worden.“Plus: Der Lauscher – also das Ohr des Wildtieres – wurde gekürzt. „Normalerweise ist dies ein Zeichen dafür, dass der Jagdaufseher das geschossene Tier begutachtet hat“, erklärt Runer.Runer vermutet „Übermut“Warum aber der abgetrennte Kopf an der Bushaltestelle? „Unter Jägern kommt es manchmal zu Übermut. Im Feiern werden Scherze gemacht – in diesem Fall ein sehr makabrer.“Ein „Scherz“, der dem Bürgermeister eindeutig zu weit geht: „Die Jagd ist von Haus aus nicht Jedermanns Sache. Solche Aktionen tragen sicher nicht dazu bei, dass die Jagd und die Jäger ein besseres Ansehen bekommen.“Wer hat das Tier geschossen?Runer vermutet, dass das Wild nicht im kleinen Revier Terlan geschossen wurde. „Wir haben generell nur sehr wenig Rotwild. Die Jagd auf das junge, weibliche Rotwild ist zwar offen – aber ich kann’s mir nicht vorstellen.“Runer geht davon aus, dass das Tier in einem anderen Revier geschossen wurde und die Jäger dann „beim Feiern durch die Lande gezogen sind und diesen Scherz gemacht haben“.Hoffen auf den Jagdaufseher Woher das Tier kommt, werde man nun nicht mehr feststellen können, meint der Bürgermeister. „Wir wollen den Fall aber weiter zu untersuchen.“ Vielleicht verplappere sich jemand. Oder jemand erinnere sich daran, in den Morgenstunden eine Jagdclique gesehen zu haben. Runer hofft auf Hinweise der Bevölkerung.Und auf den Jagdaufseher: „Dadurch, dass er offensichtlich das Wild begutachtet hat, werden wir nun versuchen, mit dem Mann Kontakt aufzunehmen. Ein guter Jagdaufseher kennt sein Wild.“pg______________________________________________________________Hinweise nimmt die Gemeindepolizei von Terlan unter der Telefonnummer 0471 257131 entgegen.