Nach zwei Jahren Erprobung der CLIL-Methode – also des auf ein Semester begrenzten Fachunterrichts in einer Fremd- oder in der zweiten Landessprache – liegt nun der Abschlussbericht von Universitätsprofessorin Stefania Cavagnoli vor, die das Projekt wissenschaftlich begleitet hat. Die wichtigsten Ergebnisse der durchgeführten Evaluation hat sie am Montag bei einer Pressekonferenz zusammen mit Bildungslandesrat Philipp Achammer vorgestellt."Zwei Drittel der Schüler sowie der Eltern haben im Rahmen der durchgeführten Erhebung das CLIL-Projekt als positiv bezeichnet", betonte Landesrat Philipp Achammer. "Sorgen, Schüler könnten dem Unterricht in anderen Sprachen nicht folgen, waren unbegründet"Stefania Cavagnoli, Sprachwissenschaftlerin und Professorin für Linguistik an der Universität Roma Tor Vergata, stellte die wichtigsten Aspekte ihrer Untersuchung zum Unterricht mit der CLIL-Methode an den deutschsprachigen Oberschulen in Südtirol vor.Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit wurden in den beteiligten Klassen sowohl zu Beginn als auch nach Abschluss des Projekts Spracherhebungen durchgeführt. Zur Einholung der Meinung aller Beteiligten wurden an die Schüler, Lehrpersonen und Familien ebenfalls zu Beginn und nach Abschluss des Projekts Fragebögen verteilt. Außerdem haben mehrere persönliche Treffen mit den Lehrpersonen stattgefunden.Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ausgehend vom Vergleich der quantitativen und qualitativen Daten die Erprobung sowohl aus der Sicht des Sprachunterrichts als auch aus Sicht des Sachfachunterrichts gute Ergebnisse erzielt hat. "Es hat sich gezeigt, dass die von einigen Lehrkräften und Eltern zu Beginn geäußerte Sorge, die Schüler könnten dem Unterricht in einer Fremdsprache nicht ausreichend folgen, unbegründet war", sagte Cavagnoli.Keine flächendeckende Einführung der CLIL-MethodeAuch Schulamtsleiter Peter Höllrigl betonte, dass die zweijährige Erprobung dank der wissenschaftlichen Begleitung zu positiven Ergebnissen geführt habe. Die Ausweitung auf das 2. und 3. Oberschuljahr sei nicht nur ein häufig vorgebrachter Wunsch aller Beteiligten, sondern auch aufgrund der staatlichen Abschlussprüfung in der 5. Klasse wünschenswert, um eine zusätzliche Herausforderung für die Schüler zu vermeiden.Landesrat Achammer wies abschließend erneut ausdrücklich darauf hin, dass keine flächendeckende Einführung des CLIL-Unterrichts geplant sei, sondern dass es sich lediglich um eine Möglichkeit handle. "Qualität geht vor Quanität", betonte Achammer, "die Ausweitung dieser Möglichkeit auf die 2. und 3. Schuljahre der Oberstufe wurde auch vom Landesschulrat einstimmig gutgeheißen."stol/lpa