In Südtirol gebe es aus jüngster Zeit eine Reihe von Erfolgsmodellen in Sachen Seilbahn. „Für mich besteht kein Zweifel, dass die Brixner Seilbahn vom Bahnhof aus genauso erfolgreich betrieben werden kann“, meint Alessandro Marzola, PRO Seilbahn Brixen.„Kühnste Erwartungen“ in Seis übertroffenGleich wie in Brixen war auch in Seis der Bau der neuen Umlaufbahn auf die Seiser Alm sehr umstritten. „Man machte sich Sorgen um das Landschaftsbild, und es gab auch konkrete Ängste über die Folgen auf den Tourismus“, berichtete Hanno Goller, Aktionär der Seiser Umlaufbahn.Die neue Bahn ist trotz dieser Widerstände 2003 in Betrieb gegangen. „Unsere kühnsten Erwartungen wurden bei weitem übertroffen“, sagte Goller, „und die Bevölkerung hat bald gemerkt, dass ihre Ängste vollkommen unbegründet waren.“Meran: Seilbahn benötigt keine Zuschüsse mehr„In Meran 2000 stand eine Revision der Seilbahn um neun Millionen Euro an. Eine Studie hat aber gezeigt, dass ein wirtschaftlicher Betrieb in den nächsten 25 Jahren nur mit einer neuen, leistungsfähigeren Bahn möglich ist“, erklärte Thomas Aichner, Direktor der Marketinggesellschaft Meran. Also entschied sich die Stadt Meran als Eigentümer für einen Neubau um 17 Millionen Euro. Die Fahrgastzahlen seien darauf von 172.000 im Jahr 2011 auf 260.000 im Jahr 2012 gestiegen, der Umsatz von 5,5 Millionen Euro auf heuer 8 Millionen Euro. „Damit kann die Seilbahn Investitionen aus eigener Kraft stemmen und benötigt keinem Zuschuss der Gemeinde mehr.“Nach dem Bau der Seilbahn werde sie im Bewusstsein der Brixner bald zur Selbstverständlichkeit werden, meint Aichner: „Die Brixner werden sich sehr schnell an ihren Anblick gewöhnen, weil sie die Bahn auch intensiv nutzen werden.“Pürgstallter: „Stadtverwaltung steht hinter dem Projekt“Bürgermeister Albert Pürgstaller betonte, dass Brixen einen neuen Aufschwung brauche: „Was das Pro-Kopf-Einkommen betrifft, rangiert das Eisacktal an der untersten Stelle der Talschaften.“Neue Investitionen sind unbedingt notwendig, vor allem im Tourismus. „Die Stadtverwaltung steht klar hinter diesem Projekt, weil die Zukunft der Stadt und der Einkommenssituation ihrer Bürger uns nicht egal sein kann.“Markus Huber, Sprecher von PRO Seilbahn Brixen, wünscht sich bei der Volksabstimmung am Sonntag „ein klares Zeichen von Brixen für eine gute Entwicklung der Stadt.“ Luigi Scaggiante, ebenso Sprecher des Komitees, machte darauf aufmerksam, dass die Folgen einer Niederlage am Sonntag für die ganze Stadt nicht absehbar wären: „Durch den stetigen Abbau des Skigebiets kommen alle Brixner Wirtschaftsbereiche in einen Abwärtsstrudel, an dessen Folgen wir lieber nicht denken.“