Thaler wurde 1925 in Reinswald/Sarntal geboren. Als sich sein Vater 1939 gegen die Abwanderung ins Deutsche Reich entschied, folgte für die Familie eine Zeit der Schikanen und Ausgrenzungen: So wurde Franz Thaler vom Schulunterricht ausgeschlossen.1944 erhielt er trotz italienischer Staatsbürgerschaft den Stellungsbefehl für die deutsche Wehrmacht. Zuerst versteckte er sich vor den Nationalsozialisten, stellte sich jedoch letztendlich, als man seinen Vater bedrohte. Sein Leidensweg führte ihn durch mehrere Gefängnisse ins Konzentrationslager Dachau. Im August 1945 kam er, zwanzigjährig, seelisch und körperlich gebrochen, nach Hause und begann, seine Erinnerungen aufzuschreiben.„Unvergessen“ wird zum SchlüsseltextDiese erschienen 1988 als Sonderdruck der Kulturzeitschrift „Sturzflüge“, 1999 erstmals in Buchform unter dem Titel „Unvergessen“. Es wurde zu einem Schlüsseltext der Südtiroler Zeitgeschichte, ins Italienische und Englische übersetzt.Das Buch liegt seit kurzem – überarbeitet und ergänzt – in der fünften Auflage vor. Thaler ist unzählige Male als Zeitzeuge in Schulen aufgetreten, hat von seiner Zeit im KZ erzählt und sich den Fragen der Schüler gestellt. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Federkielsticker im Sarntal.