Die Fragestellung lautet:Für welches Projekt zur direkten Anbindung des Plosebergs an die Stadt soll sich die Gemeinde Brixen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten einsetzen?für die Realisierung einer Seilbahnverbindung vom Bahnhof Brixen zur Talstation der Umlaufbahn St. Andräfür die Einrichtung einer verbesserten Busverbindung zwischen Stadt und Talstation der Umlaufbahn in St. Andrädie heutige Situation soll beibehalten werdenDas Seilbahnprojekt, mit einer Talstation im Mobilitätszentrum am Bahnhof, sehe eine innovative 3S-Technologie vor, bei der drei Seile zum Einsatz kommen. Vorteile seien hoher Fahrkomfort, hohe Förderleistung, Windfestigkeit, größere Stützenabstände und wenige Stützen. Die modernen Kabinen seien so konstruiert, dass keine Gegenstände aus der Kabine geworfen werden können, heißt es in der Analyse der "Dolomiten".Da eine spezielle Flüssigkeit zum Schmieren der Seile verwendet wird, tropfe kein Öl von den Seilen. Bei den drei Stützen – eine am Bahnhof, zwei in unbewohntem Gebiet – werde es zu leichten Rollgeräuschen kommen. Standort BahnhofDie Befürchtung, dass die Seilbahnstation am Bahnhof mehr Verkehr anziehe, wurden von Untersuchungen widerlegt. Derzeit nutzen laut "Dolomiten" täglich 18.000 Autos die Alpinistraße. Hier würde mit der Talstation am Bahnhof das Verkehrsaufkommen unwesentlich ansteigen, dafür würde es sich in der Mozartallee, Plosestraße und in St. Andrä wesentlich verringern. Somit erhöhe sich der Verkehr unwesentlich auf einer sehr kurzen Strecke und reduziere sich auf einer sehr langen Strecke. Die Mobilitätszentrale würde den Bahnhof aufwerten.Gegner argumentieren, dass Milland der bessere Standort für die Talstation sei und kritisieren, dass nur über den Standort Bahnhof abgestimmt werden könne. Eine Arbeitsgruppe hat die Möglichkeit, Milland als Standort zu nutzen aber verworfen. In Milland gäbe es keine Überspannung, dafür aber würde das Seil nahe der Kirche in St. Andrä und über die Wohnzone Fuxdorf führen. Als Technologie käme nicht mehr die 3S-Seilbahn in Frage, weil die Morphologie des Geländes dies nicht zulässt, sondern eine Umlaufbahn. Für diese müsste eine hässliche Schneise in den Wald geschlagen werden. 18 bis 22 Stützen wären notwendig. Die Fahrtzeit wäre länger, schreiben die "Dolomiten" und schlussfolgern: "Das heute autofreie Milland bräuchte einen großen Parkplatz".Gäste steigen auf Zug umIm Vinschgau und Meran boomt der Zugtourismus – trotz der Tatsache, dass es am Reschen noch keine direkte Eisenbahnverbindung in die Schweiz gibt. Nach Fertigstellung des Brennerbasistunnels wird ein Münchner in etwa einer Stunde in Franzensfeste sein – von dort erreicht er mit dem Lokalzug im Südtiroltakt den Bahnhof Brixen, von dort über die Seilbahn die (entstehenden) Hotels im Mittelgebirge oder über den Citybus jene in der Stadt.Brixen könnte sich als ökologische Stadt mit einem ausgeklügelten öffentlichen Personennahverkehr positionieren, das sogar die Anbindung des Mittelgebirges und des Berges über eine moderne Seilbahn beinhaltet. Für Südtiroler, die nahe bei Zugbahnhöfen wohnen, wird das Mittelgebirge und die Plose zur bequem, schnell und günstig erreichbaren Naherholungszone. So sei für den Bozner die Plose plötzlich leichter erreichbar als Seiser Alm, Eggental, Rittner Horn oder Sarntal. Auch Millander würden die Seilbahn nehmen, da sie mit dem Citybus den Bahnhof erreichen, wo sie ihre Skier in einer dort vorgesehenen Box abholen. Dann steigen sie direkt in die Seilbahn und erreichen den Berg. Im Vergleich zum eigenen Auto ist dies angenehmer und kostengünstiger und schneller, wenn man den Fußweg vom Parkplatz zur Umlaufbahn St. Andrä mitrechnet, heißt es in der Analyse.Investitionsvolumen Seilbahn/BusDas Investitionsvolumen für die Seilbahn beträgt 35 Millionen Euro. Für die Anschaffung von Dieselbussen mit der gleichen Transportkapazität müsste deutlich mehr investiert werden. Dazu kommt noch die Wertschöpfung, die durch die touristischen Folgeprojekte auf der Plose ausgelöst wird. Busse sprechen keine zusätzlichen Zielgruppen an und werten das Mittelgebirge und die Plose nicht auf.Geht man aber davon aus, dass mit Bussen die stündliche Transportkapazität der Seilbahn erreicht würde, ist die anfängliche Investition bei der Seilbahn vielleicht höher, im Betrieb aber ist der Bus kostenintensiver. Es gibt eine Kalkulation, wonach die Busvariante jedes Jahr mindestens eine Million Euro Verlust einfahren würde, während die Seilbahn etwa eine Million Euro Gewinn pro Jahr erwirtschaften würde, schreibt das Tagblatt der Südtiroler.Die Seilbahn ist als öffentliches Nahverkehrsmittel konzipiert. Sie fährt voraussichtlich von 6.30 bis 23 Uhr. Die Bedürfnisse der Pendler werden am Morgen und am Abend optimal erfüllt. Die genauen Fahrtzeiten stehen noch nicht fest. Es werden dieselben Tarife berechnet wie zum Beispiel mit den öffentlichen Bussen oder auch mit dem Citybus. stol________________________________________________________Die gesamte Analyse und den Vergleich der Argumente lesen Sie in der Wochenendausgabe der "Dolomiten".