Bis in letzter Minute: Nicht nur die Bildung einer Stadtregierung hat bis zum letzten Drücker angedauert, auch die Entscheidung zum Kaufhaus-Projekt wird erst zum letztmöglichen Termin fallen. Dabei begann die Diskussion am Mittwochabend um 18 Uhr. Die Debatte wird kontrovers und emotional geführt, scheinen sich die Befürworter und Gegner des Kaufhausprojektes doch die Waage zu halten.Wie stimmt Spagnolli?Bereits Ende Juni, bei der Erstellung des Stadtrates, gab es heftige Diskussionen um das Kaufhausprojekt und eine Nein-Stimme der SVP-Gemeinderätin und Benko-Unterstützerin Anna Pitarelli, die Bozen fast in eine kommissarische Verwaltung gezwungen hätte.Bürgermeister Luigi Spagnolli, bis dahin ebenfalls erklärter Benko-Befürworter, erklärte daher, seine Meinung zu diesem Projekt noch einmal überdenken zu wollen. Daraufhin kündigte die Grüne Fraktion an, die Bozner Stadtregierung von außen unterstützen zu wollen.Einigkeit herrscht aber keinesfalls: Sowohl die SVP als auch der PD haben beschlossen, den Fraktionszwang aufzuheben. Jeder Gemeinderat kann also frei und unabhängig von der eigenen Parteilinie abstimmen. Dazu kommen die zahlreichen Kleinstparteien im Bozner Gemeinderat, über deren Abstimmungsverhalten derzeit nur spekuliert werden kann. Für Spannung dürfte also garantiert sein.Der Stand von Mittwochabend im Protokoll20.26 Uhr: Die Diskussion ist eröffnet, die Zweifel noch nicht ausgeräumt. So nutzen derzeit alle Räte die Möglichkeit, den Rat der anwesenden Anwälte einzuholen, sodass man heute Abend wohl mit keinem Beschluss bzw. mit keiner Abstimmung mehr rechnen kann. Auch Bürgermeister Luigi Spagnolli meinte gegenüber STOL, dass wahrscheinlich erst morgen Abend abgestimmt wird. STOL hält sie auf dem Laufenden und informiert Sie, sobald es zu einer Entscheidung kommt. Ernüchtert und müde wirken Bürgermeister und Vize: Luigi Spagnolli und Klaus Ladinser. Foto: Dlife19.04 Uhr: Die Gemeinderäte dürfen nun ihre Fragen an die Rechtsanwälte stellen. Dann werde man zur Beschlussfassung bzw. zur, sollte es so kommen, Ratifizierung übergehen, kündigt Gemeinderatspräsident Walcher an.18.34 Uhr: Nun sind die Juristen am Zug. Andrea Torricelli und Antonio Tita, die Rechtsberater der Gemeinde, legen ihre Sicht auf die Rechtslage dar. Beantragt wurde die Anhörung von einer Gruppe von Gemeinderäten, die sich Sorgen um die rechtlichen Konsequenzen ihrer Abstimmung machen. Solche Sorgen wurden übrigens auch im SVP-Koordinierungsausschuss thematisiert. Stadträtin Judith Kofler Peintner etwa sprach offen an, dass sie sich um ihr Privatvermögen sorge, zumal sie im Stadtrat zunächst für die Kriterien für das Kaufhaus gestimmt habe. Auch sie will sich noch beraten lassen, ob dieses Votum Einfluss auf ihre freie Wahlmöglichkeit haben könnte. 18.26 Uhr: Bürgermeister Spagnolli ergreift das Wort. "Heute werden wir, sollte es dazu kommen, die programmatische Vereinbarung unterschreiben." Man werde darüber entscheiden, ob man Immobilien, die sich in Gemeindebesitz befinden, zum Kauf anbieten werde. Der Artikel 55-Quinquies des Südtiroler Raumordnungsgesetzes werde zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Genügend Abgeordnete sind Mittwochabend anwesend. Foto: Dlife18.25 Uhr: 38 von 45 Abgeordneten sind anwesend. "Somit sind wir beschlussfähig", sagt Walcher. "Wir sind startklar."18.23 Uhr: Gemeinderatspräsident Luis Walcher eröffnet die Sitzung. Erster Namensaufruf.stol