Der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Sigmar Stocker wollte in einer Anfrage an Gesundheitslandesrätin Martha Stocker wissen, welche "Krankheiten im letzten Jahr bei Einwanderern ohne Aufenthaltsgenehmigung behandelt" wurden und ob "Krankheiten mit akuter Infektionsgefahr behandelt" wurden.Aus der Antwort von Landesrätin Martha Stocker, die sich auf Zahlen der Gesundheitsbehörden stützt ergibt sich: Auch Einwanderer ohne Aufenthaltsgenehmigung sind nicht anders krank als Südtiroler. "In den meisten Fällen handelte es sich um relativ leichte Krankheitsbilder (Bronchitis, Gastritis, Grippe, Lumboischialgie, Ekzeme, ...), die ohne stationäre Therapie behandelt werden können", heißt es in der Beantwortung der Landesrätin. Stocker listet auf:15-20 Prozent der Behandlungen betrafen Erkrankungen der Atemwege12-14% Erkrankung der Magen-Darm-Funktion10-13% orthopädische Erkrankung7-15% dermatologische Erkrankung8-12% Infektionskrankheiten5-8% gynäkologische Krankheitsbilder oder Zustände5-10% urologische Erkrankung1-3% psychiatrische Erkrankung20-25% andere Krankheitsbilder oder nicht zuordenbarWobei vor allem der letzte Punkt auffällt. "Der relativ große Prozentanteil der nicht zuordenbaren Krankheitsbilder ist vor allem auf psychosomatische Krankheitsbilder und Probleme in der Kommunikation zurückzuführen", schreibt Martha Stocker.Krankheiten mit akuter Infektionsgefahr In Südtirol wurden auch Krankheiten mit akuter Infektionsgefahr behandelt. "Es handelte sich sehr häufig um Scabbies (Krätze), eine von Parasiten übertrageneHauterkrankung, die besonders Personen in prekären Schlafgelegenheiten plagt", schreibt die Landesrätin. In sehr seltenen Fällen - nicht einmal 15 - seien auch Tuberkulose-Erkrankungen behandelt worden."Es gab seltene und einzelne Hepatitisfälle (Hepatitis B oder C). Diese Krankheiten übertragen sich fast ausschließlich über den Flüssigkeitsaustausch. Sie stellen hauptsächlich eine medizinische Gefahr für den Betroffenen und ihre Familienmitglieder oder Partner, unter besonderen Umständen aber auch für Helfer im Gesundheits- und Sozialbereich oder das Sicherheitspersonal, dar", schreibt Martha Stocker.Fazit: Die Mär von der Einwanderung von Seuchen durch Flüchtlinge lässt sich durch Fakten nicht erhärten. Eines der größten Probleme kranker oder verletzter Flüchtlinge erscheint die Sprachbarriere.stol/mtz