Die Bischofskonferenz CEI mahnt, dass man sich in erster Linie um die Arbeitslosen im Land kümmern müsse, bevor man ideologische Kampagnen für oder gegen die Abschaffung des Artikels 18 des Arbeiterstatuts führe, der in Italien den Kündigungsschutz regelt. "Unser Eindruck ist, dass man die politische Agenda neu bestimmen müsste und dabei Familie, Beschäftigung, Jugend, Bildung und Schule in den Vordergrund stellen sollte. Reformen in diesem Bereich sollten nicht nur angekündigt, sondern wirklich umgesetzt werden", sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz CEI, Mariano Crociata, am Ende der Arbeiten des Ständigen CEI-Rates. Die Worte gelten als Rüge an der Demokratischen Partei von Premier Matteo Renzi, die sich wegen des Kündigungsschutzes zu spalten droht. Ähnlicher Ansicht ist die Präsidentin der Abgeordnetenkammer Laura Boldrini, laut der die Zukunft des Artikels 18 keine zentrale Angelegenheit sei. "Italien wächst nicht, indem man die Rechte derjenigen abschafft, die sie noch haben", betonte Boldrini. Täglich treffe sie Unternehmen, die sich über Steuerdruck, Bürokratie, Kreditengpässe und lahme Justiz beschweren. "Kaum ein Unternehmer klagt über den Kündigungsschutz", meinte Boldrini.stol/mit