Italien wolle nicht mehr die hohen Kosten für den Einsatz "Mare Nostrum" allein tragen. Der Einsatz koste die klammen Staatskassen etwa neun Millionen Euro im Monat, heißt es in Rom. EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström wird am Dienstag deswegen Innenminister Angelino Alfano in Brüssel empfangen.Das Kabinett von Matteo Renzi verlangt auch einen Einsatz der EU in Libyen, um die Flüchtlingsströme in Richtung Süditalien zu stoppen. "Die EU muss sich in Libyen engagieren. Viele Migrationsprobleme entstehen dadurch, dass das nordafrikanische Land außer Kontrolle geraten ist", sagte der Unterstaatssekretär für Europapolitik, Sandro Gozi, am Montag.Erneut sechs Tote südlich von LampedusaSüdlich von Lampedusa sind inzwischen am Montag erneut sechs Flüchtlinge ums Leben gekommen. Ein in Seenot geratener Fischkutter mit circa 370 Migranten an Bord wurde von der italienischen Marine in Sicherheit gebracht. Dabei wurden die Leichen von sechs toten Migranten geborgen.Erst am Sonntag waren südlich von Lampedusa 18 tote Flüchtlinge entdeckt worden. Die Marine rettete 73 weitere Menschen von einem Schlauchboot, das einen Motorschaden hatte. Insgesamt wurden vor der italienischen Küste am Wochenende innerhalb von 48 Stunden rund 4000 Flüchtlinge aufgegriffen.10.000 neue Plätze in Auffanglagern Innenminister Alfano arbeitet inzwischen an einem Plan, mit dem 10.000 neue Plätze in Auffanglagern für Flüchtlinge entstehen sollen.Jede italienische Region muss laut Alfano einen bestimmten Anteil an Migranten aufnehmen, der den Ressourcen entspricht, die die Region von einem nationalen Fonds für Sozialpolitik kassiert.1,6 Prozent aller Flüchtlinge in die Region Trentino-Südtirol Auch Südtirol wird einen Anteil davon zugewiesen bekommen. Laut dem Innenministerium sollen 1,6 Prozent aller Flüchtlinge in der Region Trentino-Südtirol versorgt werden. Den größten Anteil - circa 14 Prozent - übernimmt die Lombardei, gefolgt von Kampanien (zehn Prozent).mit