Die Polizei müsse ihre Arbeit strikt dem Gesetz und Verfassung unterwerfen und dies sei derzeit in Katalonien nicht gewährleistet, so Batlle mit Verweis auf den Druck, der seitens der separatistischen Regionalregierung auch auf die Regionalpolizei ausgeübt werde. Batlle legte sein Amt nur wenige Tage nach dem Führungswechsel im katalanischen Innenministerium nieder.Streit innerhalb der RegierungVergangene Woche sah sich Kataloniens separatistischer Ministerpräsident Carles Puigdemont genötigt, gleich drei Minister auszutauschen, nachdem es innerhalb seiner Regionalregierung zu Zweifeln und Streit um das geplante Referendum gekommen war. Neben Innenminister Jordi Jane nahm auch Regierungssprecherin Neus Munte vergangene Woche ihren Hut.Sie äußerten Zweifel, ob es entgegen des Verfassungsverbots wirklich zu einer Volksbefragung oder gar einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung in der Region im Nordosten Spaniens kommen dürfe. Puigdemont sah sich daraufhin gezwungen, die Minister zu entlassen und Personen wie den neuen Innenminister Joaquim Forn in die Regierung zu holen, die keinen Zweifel am Unabhängigkeitsreferendum haben.Drohung der Zentralregierung zeigt WirkungDie Drohung der spanischen Zentralregierung, gegen Politiker und alle Personen notfalls strafrechtlich vorzugehen, die trotz des Verbots des Verfassungsgerichts an der Durchführung der Volksbefragung teilnehmen, zeigt Wirkung. Die drohenden Strafen bewirkten auch, dass die Regionalregierung knapp zweieinhalb Monate vor dem Referendum immer noch keine Firma gefunden hat, die die Wahlurnen liefern will.Rücktritt als Beweis für antidemokratischen Charakter des ReferendumsFür Spaniens Justizminister Rafael Catala ist der Rücktritt des katalanischen Polizeipräsidenten ein weiterer Beweis für den antidemokratischen und illegalen Charakter der geplanten Volksbefragung. „Die staatlichen Sicherheitskräfte sind dem Gesetz und den Bürgern unterworfen, nicht den Parteiinteressen einer Regionalregierung“, so Catala am Montag.Unabhängigkeitsbewegung wächst seit 2008Im wirtschaftsstarken Katalonien wächst die Unabhängigkeitsbewegung vor allem seit dem Einsetzen der Krise 2008. Mit der Erholung der Wirtschaftslage und den rechtlichen Zweifeln nimmt der Zuspruch an einer einseitigen Loslösung vom restlichen Spanien aber anscheinend ab. Laut Umfragen sind nur noch 44,3 Prozent der über 5 Millionen wahlberechtigten Katalanen für die Unabhängigkeit. Eine große Mehrheit der Bevölkerung ist allerdings für die Durchführung des Referendums, um die wirklichen Mehrheitsverhältnisse ein für alle Mal zu klären.apa