Die „Triton“ getaufte Mission ist deutlich kleiner als das von Italien seit einem Jahr geführte Kontroll- und Rettungsprogramm „Mare Nostrum“ (Unser Meer) angelegt, weshalb Hilfsorganisationen vor einem Anstieg der Opferzahlen im Mittelmeer warnen.Laut italienischer Marine nahmen 32 Schiffe zurzeit noch an „Mare Nostrum“ teil, die von U-Booten sowie Flugzeugen und Hubschraubern unterstützt werden. Der Einsatz erlaubte es Rom zufolge, mehr als 150.000 Menschen zu retten, das sind im Schnitt 400 pro Tag. Dies entspricht einer Verdreifachung im Vergleich zum Jahr 2013. Neun Millionen Euro im Monat kostete die Italiener die Mission „Mare Nostrum“. „Triton“ soll dagegen nur drei Millionen Euro monatlich kosten.Insgesamt hätten der Frontex-Agentur 26 Mitgliedstaaten Unterstützung zugesagt, erklärte zuletzt Frontex-Chef Gil Arias-Fernandez, doch um die Operation herrscht in Europa Uneinigkeit. Noch unklar ist, in welcher Form sich die EU-Länder an der Mission beteiligen werden. Acht europäische Länder haben für den Einsatz Hilfe in Form von Schiffen und Flugzeugen zugesagt. Deutschland hat für das nächste Jahr einen Hubschrauber angeboten und ab sofort einige Bundespolizisten.Die Regierung in London kündigte diese Woche an, dass sie nicht die Mission „Triton“ unterstützen wolle. Der Grund: Der Einsatz würde nur den Menschenhandel über das Mittelmeer fördern. Die EU müsse sich verstärkt auf die Bekämpfung der Schlepper konzentrieren, die die Flüchtlinge nach Europa schleusen.apa