„Gerade jetzt sollte die Europäische Union bereit sein, eine ernsthafte Debatte über ein wahres ‚Europa der Regionen‘ zu führen und über mehr autonome Gestaltungsmöglichkeiten zugunsten der Regionen innerhalb der EU zu diskutieren“, meinte SVP-Obmann Philipp Achammer. Diese Entwicklung könne auch für Südtirol von erheblichem Vorteil sein, schreibt Achammer in einer Aussendung.Der SVP-Obmann ist davon überzeugt, "dass gerade das Friedensprojekt EU imstande sein muss, die Eigenheiten von Regionen zu respektieren und ihnen jenen Spielraum zuzugestehen, den sie verdienen“. Von der hohen Beteiligung der Bevölkerung an der Volksabstimmung gehe ohne Zweifel eine Signalwirkung aus, welche die Europäische Union nicht übersehen sollte. „Nur wenn auch die Regionen Instrumente erhalten, um in Gesetzgebung und Verwaltung besser auf die eigenen Ansprüche und Bedürfnisse eingehen zu können, wird die EU auch weiterhin erfolgreich sein können“, meint Achammer.Der Südtiroler Heimatbund nimmt das Ergebniss "zwar mit Bedauern zur Kenntnis". Allerdings sei damit auch bewiesen, "dass in Europa eine friedliche, gewaltlose Volksabstimmung möglich ist. Damit hat Schottland in der Verwirklichung der Selbstbestimmung einen Teil der Geschichte mitgeschrieben", schreibt Heimatbund-Obmann Roland Lang.Schottland habe in einer demokratischen Abstimmung darüber entschieden, das Vereinigte Königreich nicht zu verlassen, meint die "Südtiroler Freiheit" in einer Aussendung zum Ausgang der Wahl. "Auch wenn das Ergebnis im ersten Moment enttäuscht, so bleibt die Tatsache, dass ein reiches Volk im Herzen Europas selbst über seine Zukunft entscheiden durfte. Die Schotten strafen all jene vermeintlichen Experten Lügen, die das Selbstbestimmungsrecht mit Gewalt in Verbindung bringen wollen oder gar als 'gefährlichen Unfug' bezeichnen".„Ein Dank gilt den Schotten für ihren Mut das Schicksal ihres Landes selbst in die Hände zu nehmen“, hält der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Walter Blaas fest. „Sie haben den Traum, an dem wir festhalten, umgesetzt. Das schottische Volk hat sein Recht auf Selbstbestimmung wahrgenommen, so wie es jedem Volk zusteht. Unabhängig vom Ergebnis war das abgehaltene Referendum ein Sieg für die Selbstbestimmung. Das Europa von heute ist nicht mehr das Europa von gestern. Schottland hat nach Ansicht des Landtagsabgeordneten der BürgerUnion, Andreas Pöder, trotz des Neins zur Unabhängigkeit ein deutliches Ja zur Demokratie und zur Selbstbestimmung gesagt und damit EU-Geschichte geschrieben. „Großbritannien und Schottland habenn gezeigt, dass man mit einiger Gelassenheit und mit demokratischem Grundverständnis sehr wohl die Bürger über die Zukunft ihrer Region oder ihres Landes abstimmen lassen könnte. Weder ein Ja noch ein Nein zur Unabhängigkeit wurde im Vorfeld der Abstimmung als Katastrophenszenario an die Wand gemalt“, so der Abgeordnete.Unter den ersten internationalen Reaktionen überhaupt fand sich am Freitagmorgen der Südtiroler Schützenbund, der mit einer sechsköpfigen Delegation in Edinburg vor Ort ist. "Nicht der Ausgang der Abstimmung ist für Südtirol zentral, sondern schon allein die Tatsache, dass abgestimmt werden konnte", heißt es im SSB. Von Herzen hätte der Südtiroler Schützenbund und viele Menschen in unserem Land den Schotten die Unabhängigkeit gegönnt. Trotz Niederlage blieben aber durch die Begleiterscheinungen im Vorfeld der Abstimmung letztendlich gewaltige Vorteile für das schottische Volk, heißt es in der Aussendung.stol