Um den Meinungsaustausch zu fördern, sollen die Bischöfe nach Angaben Baldisseris nicht mehr wie bisher vorbereitete Stellungnahmen vorlesen, sondern frei sprechen. Dafür stünden ihnen vier Minuten zur Verfügung. Es solle sich um eine mündliche Zusammenfassung ihrer zuvor an das Synodensekretariat gesendeten Texte handeln. Man habe die bisherigen Regeln für den Ablauf einer außerordentlichen Bischofssynode „dynamischer“ gestaltet, „in der Substanz“ blieben sie jedoch bestehen, so Baldisseri.Vom 5. bis zum 19. Oktober beraten rund 250 Bischöfe und Fachleute aus aller Welt im Vatikan darüber, wie die katholische Kirche auf die veränderte Lebenswirklichkeit von Familien und Paaren reagieren soll. Es geht hierbei etwa um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, Patchwork-Familien, gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften sowie Sexualmoral, aber auch um die Weitergabe des Glaubens in einem weitgehend religionslosen Umfeld. Der Wortlaut der Stellungnahmen während der zweiwöchigen Beratungen wird nach Baldisseris Angaben nicht veröffentlicht. Der Vatikan veranstalte jedoch täglich eine Pressekonferenz, um über den Fortgang der Beratungen zu unterrichten. Zudem veröffentlichte das vatikanische Presseamt Zusammenfassungen des Tages.Baldisseri kündigte zudem einen strafferen Ablauf der Synode an. Die Bischöfe dürften sich jeweils nur zu dem Thema äußern, das auf der Tagesordnung stehe, erklärte der Sekretär der Synode. Eine vertiefende Erörterung soll anschließend in kleineren Gruppen erfolgen.Zum Abschluss der Synode werde ein zusammenfassender Text erarbeitet, der den Teilnehmern zur Abstimmung vorgelegt und anschließend dem Papst überreicht werde, erläuterte Baldisseri. Über dessen Veröffentlichung entscheide Franziskus. Ein abschließendes Dokument werde erst nach der ordentlichen Bischofssynode zum gleichen Thema im Herbst 2015 erarbeitet.apa