Montag, 29. April 2024

Auge in Auge mit dem Wolf: Was ein Sextner am Wochenende erlebt hat

Der Sextner Natur- und Tierfotograf Roland Villgrater ist am Wochenende zwischen Innichen und Sexten einem Wolf begegnet. „Mehrere Minuten schauten wir uns in die Augen“, sagt er im Interview. Was danach geschah.

Der Sextner Fotograf Roland Villgrater schoss am Wochenende dieses Foto eines Wolfs nahe Innichen. - Foto: © Roland Villgrater

STOL: Herr Villgrater, Sie haben am Wochenende Fotos eines Wolfes geschossen, der nicht weit weg war. Hatten Sie denn nicht Angst?
Roland Villgrater: Der Wolf war in etwa 20 Meter von mir entfernt und schaute mich an. Angst würde ich es nicht nennen. Ich hatte zum Glück mein Auto bei mir und hätte jederzeit einsteigen können. Trotzdem war es antrisch.

STOL: Wo haben Sie den Wolf gesehen?
Villgrater: Ich kam gerade vom Pragser Wildsee und war mit meinem Auto Richtung Sexten unterwegs, als ich gegen 20 Uhr bei der „roten Reide“, einer scharfen Kurve nach Innichen, das Tier sah. Es dämmerte bereits und ich dachte zunächst, es sei ein Hund. Erst als ich auf einem Parkplatz am Straßenrand anhielt, erkannte ich, dass es ein großer Wolf war.


Roland Villgrater ist Natur- und Tierfotograf. - Foto: © Roland Villgrater




STOL: Was haben Sie dann gemacht?
Villgrater: Als Fotograf wollte ich natürlich sofort ein Foto knipsen, habe die Autoscheibe heruntergelassen und fotografiert. Der Wolf schaute mich gespannt an, war aber sehr ruhig. Ich bin deswegen aus dem Auto gestiegen. Der Wolf blieb weiterhin ruhig. Ich wollte weitere Fotos machen, aber leider haben dann mehrere Autos angehalten und der Wolf hat das Weite gesucht.


Der Wolf schaute Villgrater direkt in die Linse. - Foto: © Roland Villgrater




STOL: Zum Glück ...
Villgrater: Meiner Meinung nach wäre nichts passiert in der Situation. Der Wolf war nicht im Rudel unterwegs. Wahrscheinlich ein Einzelgänger, hat mir ein Förster danach gesagt. Die Begegnung mit dem Wolf war für mich etwas Einmaliges. Was ein Wolf ausstrahlt, kann nur einer wissen, der ihn wirklich getroffen hat. Es ist magisch, wie eine Achterbahnfahrt. Ich weiß aber auch, was ein Wolf anrichten kann und schon angerichtet hat in Südtirol.

STOL: Als Fotograf sind Sie viel in der Natur unterwegs. Fürchten Sie sich jetzt allein im Wald unterwegs zu sein?
Villgrater: Ich bin vor allem auch viel nachts unterwegs, um Sterne zu fotografieren, und ich muss sagen, dass ich mich nicht mehr so sicher fühlen werde wie davor. Das antrische Gefühl wird bleiben.

teo

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stefania rubatscher
29. April 2024 18:58
Hallo Roland
Auch ich bin in die letzten Tage einem wunderschönen Wolf begegnet.
Ich war zu Fuß alleine untetwegs, fern von allen.
Der Wolf kam aus dem Wald spaziert. Unsere Blicke trafen sich. Nach einigen Sekunden zog er sich zurück. Ich stand nur da und zitterte vor Angst.
Ich gebe Dir vollkommen Recht Roland, die Begegnung mit einem Wolf ist wirklich imposant.