Mittwoch, 24. April 2024

Erste Hilfe: Pilotprojekt an Südtirols Grundschulen angelaufen

Niemand ist zu klein, um Erste Hilfe zu leisten. Diese Erfahrung machen derzeit die Kinder an rund 20 Südtiroler Grundschulen, die an einem Pilotprojekt des Weißen Kreuzes und der deutschen Bildungsdirektion teilnehmen. Während die theoretischen Inhalte mittels eines Bücherpakets behandelt werden, übernehmen die Sanitäter des Weißen Kreuzes die praktischen Einheiten in der Klasse.

Die Sanitäter besuchen die Kinder an den Schulen , so kann das Erlernte vertieft und in die Praxis umgesetzt werden. - Foto: © wk

Die Grundlage für das Unterrichtskonzept bildet ein Bücherpaket, das vom Landesrettungsverein gemeinsam mit der Kinderbuchautorin Isabell Halbeisen entwickelt und von der Deutschen Bildungsdirektion gefördert wurde. Es beinhaltet ein Basisbuch, individuelle Arbeitshefte für jede Schulstufe sowie ein Lösungsheft für die Lehrkräfte, teilt das Weiße Kreuz in einer Aussendung mit.

Bücherpaket und praktische Einheiten

„Unser Ziel ist es, den Kindern die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen näherzubringen. In diesem Alter sind die Kinder nicht nur neugierig, sondern auch außerordentlich aufnahmefähig für solche Inhalte“, erklärt Präsident Alexander Schmid und richtet einen Dank an die deutsche Bildungsdirektion und die teilnehmenden Pilotschulen am Projekt. Das Bücherpaket bietet dabei eine pädagogisch fundierte Anleitung zum Fachunterricht. Die Lehrkräfte können sich mittels Lösungsheft vorbereiten und in gemeinsamen Übungen mit den Schülern die Lernziele erarbeiten.

Kinder zeigen großes Interesse

Die Grundschule in Klausen ist eine der Schulen, die sich im Herbst aktiv für die Teilnahme am Pilotprojekt beworben hat. Hier wurde der Erste-Hilfe-Unterricht über den gesamten Monat März in den 3. und 4. Klassen integriert. Die leitende Lehrperson Verena Hartner bestätigt das große Interesse der Kinder.


Die Kinder zeigten großes Interesse am Pilotprojekt. - Foto: © wk


„Die Fachinhalte sind in den Büchern sehr gut aufbereitet und werden von den Kindern gerne angenommen. Zudem kann jedes Kind auch aus persönlichen Erfahrungen berichten, was für eine spannende Interaktion gesorgt hat. Durch die schriftlichen Übungen im Arbeitsbuch findet eine laufende Lernkontrolle statt“, erklärt Hartner, die in ihrer Klasse rund 12 Unterrichtseinheiten für das Projekt eingeplant hat. Das Erste-Hilfe-Projekt wurde an der Grundschule in Klausen im Rahmen der fächerübergreifenden Lerneinheiten (GGN) untergebracht.

Sanitäter besuchen Schule

Ergänzt wird der theoretische Unterricht laut Aussendung durch einen Schulbesuch von Sanitätern des Weißen Kreuzes. „Hier gelingt es uns nochmals, wichtige Maßnahmen zu vertiefen. Dabei wird das richtige Absetzen des Notrufs, das Anlegen eines Verbandes sowie die stabile Seitenlage gemeinsam mit den Kindern geübt. Nicht zuletzt sprechen wir auch das Erkennen von Notfällen und Gefahrensituationen an“, erklärt Präsident Alexander Schmid.


Ergänzt wird der theoretische Unterricht durch einen Schulbesuch von Sanitätern des Weißen Kreuzes. - Foto: © wk



Die Inhalte sind dabei mit den Büchern abgestimmt und altersgerecht aufgebaut. Komplexe Verletzungsmuster oder unnötige Zusatzinformationen werden bewusst ausgeklammert, hingegen wird auf die Empathie und die Hilfsbereitschaft der Kinder gesetzt. „Die Kinder konnten bei den praktischen Übungen ihr erlerntes Wissen bereits anwenden. Sowohl wir Lehrpersonen als auch die Mitarbeiter des Weißen Kreuzes waren überrascht, welche Fähigkeiten sich die Schülerinnen und Schüler bereits angeeignet hatten“, führt Verena Hartner aus.

Samen für Zivilcourage setzen

Erste Hilfe ist ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche zu mündigen und verantwortungsvollen Mitmenschen zu erziehen. Hier können wir den Samen für Zivilcourage in unserer Gesellschaft setzen“, zeigt sich auch Direktor Ivo Bonamico überzeugt. Vor diesem Hintergrund hat das Weiße Kreuz auch die Finanzierung des Bücherpakets über seine Zuweisungen der 5 Promille übernommen. „Damit können wir der Bevölkerung etwas zurückgeben. Denn je mehr Menschen in unserem Land die Erste Hilfe kennen, umso sicherer ist unsere gesamte Gesellschaft“, betont Präsident Schmid.

stol

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