Freitag, 29. März 2024

IS-Terroristen kündigen weltweit Anschläge an

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich neuerlich zu dem Anschlag bei Moskau bekannt und weltweite Angriffe auf Juden und Christen angekündigt.

Zum Anschlag in Moskau bekannte sich der IS. - Foto: © APA/AFP / HANDOUT

In einer am Donnerstag veröffentlichten Audiobotschaft fordert IS-Sprecher Abu Huthaifah al-Ansari die „einsamen Wölfe“ der Bewegung auf, noch während des laufenden Fastenmonats Ramadan „Kreuzfahrer (Christen) und Juden überall anzugreifen und ins Visier zu nehmen“, speziell in Europa und den USA sowie in Israel und Palästina.

Al-Ansari erinnerte an die Ausrufung des sogenannten IS-Kalifats vor 10 Jahren. Damals hatte die Miliz große Gebiete des vom Bürgerkrieg zerrissenen Syrien und des benachbarten Iraks unter Kontrolle. Mittlerweile haben die Extremisten ihr Herrschaftsgebiet wieder verloren. IS-Zellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv.

Veröffentlicht wurde die Botschaft über das IS-Medienportal al-Furkan.

Terrorverdächtige in Moskau sollen unter Drogen gestanden haben

Die nach dem Terroranschlag auf die Veranstaltungshalle Crocus City Hall bei Moskau gefassten 4 Hauptverdächtigen sollen nach einem Bericht der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass unter Drogeneinfluss gestanden haben. „Welche Drogen oder Psychopharmaka sie konsumiert haben, wird die Expertise feststellen“, meldete Tass am Donnerstag unter Berufung auf Ermittler.

Demnach könnten die mutmaßlichen Täter nicht nur an dem Tag selbst unter dem Einfluss von Mitteln gestanden haben, sondern schon vorher. Bekannt hat sich die Terrormiliz Islamischer Staat zu dem Anschlag mit mehr als 140 Toten.

Das Ermittlungskomitee teilte auch mit, dass bei den Verdächtigen technische Vorrichtungen beschlagnahmt wurden. Demnach soll eine Auswertung von Verbindungsdaten zeigen, dass die Männer mit ukrainischen Nationalisten in Kontakt gestanden und Zahlungen erhalten hätten. Die Ukraine weist vehement zurück, etwas mit dem Anschlag zu tun zu haben.

143 Tote und 360 Verletzte

Nach dem Terrorangriff vom vergangenen Freitag wurde die Zahl der Toten zuletzt mit 143, die der Verletzten mit 360 angegeben. Am Samstag hatten die Behörden von ersten Festnahmen berichtet. Am Donnerstag meldete das Ermittlungskomitee eine weitere Festnahme. Die vier mutmaßlichen Schützen, die laut Medien gefoltert wurden, ließen nach Gerichtsangaben die Frist für eine Berufung gegen die Haftbefehle verstreichen.

An der Halle im Nordwesten Moskaus legen Menschen seit Tagen Blumen nieder im Gedenken an die Opfer. Kremlchef Wladimir Putin hat auch fast eine Woche nach diesem schwersten Terroranschlag seit 20 Jahren dem Tatort noch keinen Besuch abgestattet. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte auf eine Frage zu Putins Fernbleiben, dass der Präsident die Ermittlungen und Aufräumarbeiten nicht stören wolle.

Kremlgegner werfen Putin seelische Kälte und Angst vor, sich öffentlich zu zeigen an einem solchen Ort. Sie kritisieren, der Präsident habe nach fast 25 Jahren an der Macht versagt – trotz Versprechen, den Terror zu besiegen und für Sicherheit zu sorgen. Putin hat den Hinterbliebenen der Toten sein Beileid ausgesprochen; die Behörden haben finanzielle Hilfen in Aussicht gestellt für die Verletzten und Hinterbliebenen.

Putin hatte bestätigt, dass Islamisten die Tat ausgeführt hätten. Allerdings sieht er eine ukrainische Spur, die er nicht näher benannte und für die er auch keine Belege anführte. Kremlsprecher Peskow betonte in einem Interview, die Drahtzieher seien noch nicht ermittelt.

apa/dpa

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