Mittwoch, 26. Juli 2023

Peter Brunners Zeit als Bürgermeister gezählt: Ein Abschied mit viel Herzblut

Die Gemeinde Brixen bereitet sich auf den Abschied von ihrem Bürgermeisters vor. Peter Brunner tritt zurück, damit er für den Landtag kandidieren kann. Am morgigen Donnerstag verabschiedet sich der Gemeinderat bei der letzten Sitzung von Peter Brunner als Bürgermeister.

Peter Brunner. - Foto: © privat

Von:
Margit Piok
Peter Brunner muss als einziger Bürgermeister Südtirols für eine Landtagskandidatur zurücktreten. Wie es ihm dabei geht, berichtet er im Interview.

Herr Brunner, Ihre Wochen als Brixner Bürgermeister sind gezählt. Wie geht es Ihnen dabei?
Peter Brunner: Die ersten Tage nach der Mitteilung, dass für mich aufgrund des Urteils des Verfassungsgerichtshofes keine dritte Amtszeit als Bürgermeister möglich ist, waren nicht einfach. Vor allem weil mir die Arbeit als Bürgermeister immer Freude bereitet hat. Vor allem die tägliche Genugtuung Menschen helfen zu können. Mir wurde aber bald bewusst, dass meine Kandidatur für den Landtag die einzige Möglichkeit ist, weiterhin für die Menschen hier vor Ort, im Eisacktal und im ganzen Land zu arbeiten.

Welche Projekte, die Sie in Ihrer Amtszeit umgesetzt haben, halten Sie für die wichtigsten?
Brunner: Es gibt viele Projekte, die hier zu nennen wären. Sowohl im Bereich der Mobilität, Lebensqualität, Kultur- und Freizeit, Zivilschutz oder aber auch die Ansiedlung von interessanten Betrieben in Brixen. Ganz besonders freut es mich aber, dass es uns gelungen ist, nach jahrelangen Diskussionen die Bibliothek am Domplatz anzusiedeln. Wir bekommen immer wieder viele Komplimente zu diesem gelungenen Projekt. Auch die neue Musikschule im Prielgelände war über Jahre eines der Hauptthemen in Brixen und im ganzen Umland. Nun stehen über 1000 Musikschülern und dem Lehrpersonal tolle Räume für die musikalische Tätigkeit zur Verfügung. Ein weiteres Projekt, das vor allem für die Gemeindeverwaltung und die Mitarbeiter von Bedeutung is und das gut gelungen ist, war die Sanierung des Rathauses.

Warum erscheint Ihnen die Sanierung des Rathauses besonders gelungen?
Brunner: Es ist den Planern gelungen, altes schützenswertes mit neuem Flair zu verbinden. Sowohl repräsentativ, als auch als Arbeitsplatz bietet das Rathaus jetzt ein tolles Ambiente.

Gibt es etwas, das Sie gerne noch abgeschlossen hätten?
Brunner: Die Entwicklung rund um die Plose war in den letzten Jahren sehr positiv, was noch fehlt, ist die Seilbahnverbindung von Brixen nach St. Andrä. Hier sind wir auf einem guten Punkt. Wir haben den aktuellen Projektstand im letzten Gemeinderat vorgestellt. Nun wird die Planung weitergehen und die Bauleitplanänderung vorbereitet. Die ersten Finanzierungsgespräche mit dem Landeshauptmann Arno Kompatscher und dem zuständigen Landesrat Daniel Alfreider sind bereits erfolgt. Der Zeitplan für die Neugestaltung des Hofburggartens konnte leider nicht wie nach Plan eingehalten werden.

Wo lag das Problem?
Brunner: Hier hat uns ein längerer Rechtsstreit bezüglich der Beauftragung von André Heller wertvolle Zeit gekostet.

Was geschieht derzeit?
Brunner: In der Zwischenzeit wird fest an den Änderungen und Verbesserungen am Projekt gemeinsam mit dem Amt für Denkmalpflege und der Laimburg gearbeitet, welches sicher im Herbst der Öffentlichkeit und dem Gemeinderat vorgestellt wird. Der Startschuss für die Umsetzung wurde bereits gegeben. Vor einigen Monaten wurde der Ankauf der Obstbäume für den Hofburggarten getätigt. Auch die Sanierung des japanischen und chinesischen Turms wurde beauftragt und wird in den nächsten Wochen beginnen. Weiters wird auch mit der Bonifizierung des Erdreichs noch diesen Herbst begonnen. Die Finanzierung des gesamten Projektes ist bereits gesichert.

Neben ernsten Themen gab es sicherlich auch viele fröhliche Momente in Ihrer Amtszeit. An welche erinnern Sie sich besonders gern?
Brunner: Wir haben neben der intensiven Arbeit im Stadt- und Gemeinderat immer wieder auch Zeit für den einen oder anderen spaßigen Moment gefunden. Das hat auch dem guten Klima in der Zusammenarbeit zwischen Regierung und Opposition gut getan. Besonders gefreut hat mich in all den Jahren der Austausch mit den Partnerstädten. Vor allem die Beziehung zu Regensburg war besonders herzlich, und es gab viele schöne Momente des Austauschs.

Was wird Ihnen außerdem in Erinnerung bleiben?
Brunner: In Erinnerung bleiben werden mir sicherlich die vielen Momente, wo man Menschen auf eine unkomplizierte Art und Weise schnell helfen konnte. Mir war es immer wichtig neben dem Weiterbringen von großen Projekten auch die Anliegen der einzelnen Menschen ernst zu nehmen.

Wie würden Sie gerne bei den Brixnern in Erinnerung bleiben?
Brunner: Ich wünsche mir, dass die Brixner meine ehrliche Arbeit zum Wohle der Stadt und der ganzen Gemeinde in Erinnerung behalten. Ich habe täglich versucht mit viel Herzblut und Leidenschaft zum Wohle der Allgemeinheit da zu sein und vor allem ein friedliches und gutes Zusammenleben der Bevölkerung zu fördern.

Was wünschen Sie den Brixnern und Brixen?
Brunner: Vor allem wünsche ich mir für Brixen, dass es insgesamt gut weitergeht und dass das solide Fundament und die gute Stimmung, die wir als gesamtes Team in den letzten Jahren geschaffen haben, sich gut weiterentwickelt. Für Brixen wünsche ich mir, dass der attraktive Lebensraum weiterhin so bestehen bleibt und dass es den Menschen hier gut geht und sie sich wohl fühlen.

Welchen Tipp geben Sie Ihrem Nachfolger?
Brunner: Brixen und seine Menschen in sein Herz zu schließen, ist die Voraussetzung, damit man die Kraft und die Ausdauer hat, mit viel Schwung und Engagement für Brixen zu arbeiten.

Worauf freuen Sie sich jetzt?
Brunner: Ich freue mich auf spannende intensive Wochen, die bis zu den Landtagswahlen am 22. Oktober anstehen. Bis zu meinem Rücktritt Ende August werde ich als Bürgermeister noch alles geben und parallel mit dem Wahlkampf für die Landtagswahlen beginnen. Ab September bis zu den Wahlen werde ich versuchen, viele Gespräche mit den Menschen in unserem Land zu führen und mit ihnen in Dialog zu treten. Wir benötigen stabile Verhältnisse, damit es in unserem Land gut weitergehen kann. Dafür setze ich mich ein.

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