Über das Gerät in der Form einer Art Hightech-Skibrille sollen zum einen virtuelle Einblendungen in die echte Welt möglich sein (Augmented Reality, AR). Gleichzeitig soll man aber auch komplett in virtuelle Welten eintauchen können (Virtual Reality, VR). Die Mischung von AR und VR nennt man „Mixed Reality“ (XR). Bei der Apple-Brille soll man mit einem Drehknopf zwischen AR und VR umschalten können.
Die Umgebung wird dabei laut Medienberichten - wie auch bei Geräten der Konkurrenz - von Kameras auf dem Gehäuse eingefangen und auf Displays vor den Augen wiedergegeben. Zuvor wurde jahrelang über Apples Pläne für eine Brille mit durchsichtigen Gläsern spekuliert, bei der digitale Objekte direkt ins Blickfeld der Nutzer eingeblendet werden. Doch dafür fehlen laut Medienberichten immer noch die nötigen technologischen Durchbrüche.
Die neue Datenbrille soll sich in große Produktinnovationen einreihen, die Apple vom kleinen Computerpionier der 70er Jahre zu einem der wertvollsten Konzerne der Welt gemacht haben: Macintosh Computer (1984), iMac (1999), iPod (2001), iPhone (2007), iPad (2010) und zuletzt die Apple Watch (2014).
Der Einstieg in das neue Segment ist für Apple allerdings mit erheblichen unternehmerischen Risiken verbunden. Zum einen ist der Markt für VR- und AR-Quellen bis jetzt nicht besonders groß. Die Marktforscher von IDC gehen davon aus, dass 2023 lediglich 10 Millionen VR- und AR-Headsets abgesetzt werden. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden weltweit über 1,2 Milliarden Smartphones verkauft.
Dazu kommt, dass Apple gegen Wettbewerber antreten muss, die seit vielen Jahren Erfahrungen mit den Datenbrillen und den dafür notwendigen Anwendungen gesammelt haben. Der US-Facebook-Konzern nahm die geplante virtuelle Bevölkerung des digitalen „Metaverse“ sogar zum Anlass, sich in Meta umzubenennen.
Konkurrenten bieten billigere Brillen an
Am Donnerstag vergangener Woche versuchte Meta, dem potenziellen Konkurrenten Apple mit einer eigenen Ankündigung den Wind aus den Segeln zu nehmen. Meta-Chef Mark Zuckerberg stellte für den Herbst ein neues Modell seiner Quest-Brillen in Aussicht, das dünner und leistungsstärker als vorherige Generationen sein werde. Und während die erste Apple-Brille Medienberichten zufolge rund 3000 Dollar (rund 2.800 Euro) kosten soll, wird die „Quest 3“ im Deutschland im kommenden Herbst für 570 Euro zu haben sein.Zugleich hat Meta mit der Quest Pro auch ein teureres Gerät für 1200 Euro im Markt - und Konkurrent HTC positioniert sein Modell Vive XR Elite für 1400 Euro auch als Mixed-Reality-Headset.
Bei VR-Spielen wird Apple auch mit dem japanischen Elektronikriesen Sony im Wettbewerb stehen. Die im Februar 2023 von Sony präsentierte VR-Brille PSVR 2 kostet rund 600 Euro und muss mit einem Kabel an die Spielekonsole Playstation 5 angeschlossen werden, die nochmals mit 650 Euro zu Buche schlägt.