Donnerstag, 9. Mai 2024

Handy-Betrug im Trentino – 57 Verbraucher geschädigt

Die Finanzpolizei von Trient hat in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Untersuchungen zu Handy-Betrug gegen 57 Verbraucher abschließen können. Es wurden Vermögenswerte und Finanzanlagen in Höhe von 80.000 Euro von 5 Personen beschlagnahmt, wie es in einer Presseaussendung heißt.

In einigen Fällen wurden unaufgefordert kostenpflichtige Telefondienste auf den Mobiltelefonen der Nutzer aktiviert. (Symbolbild) - Foto: © dpa-tmn / Christin Klose

Gegen 5 Personen – 4 Italiener und eine Person mit uruguayischer Staatsbürgerschaft – wurde wegen Verschwörung zu schwerem Betrug, des Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz,des Computerbetrugs mit unbefugtem Zugriff auf Computersysteme sowie wegen Dokumentenfälschung Anklage erhoben.

Die Ermittlungen der Wirtschafts- und Finanzpolizei von Trient wurden durch die Beschwerde eines Rentners ausgelöst, dessen
Kreditkarte für die Aktivierung einer SIM-Karte auf den Namen seiner verstorbenen Ehefrau belastet wurde.

Die Ermittler entdeckten daraufhin weitere Unregelmäßigkeiten krimineller Natur, die von 2020 bis 2022 von den Inhabern und Angestellten eines Unternehmens mit Sitz in Trient durchgeführt wurden. Das Unternehmen hat 4 Verkaufsstellen in der Region Trentino und ist im Bereich des Verkaufs von Mobiltelefonen und mobilfunkbezogenen Dienstleistungen tätig.

57 Verbraucher wurden geschädigt

Die aufwendigen Ermittlungen ergaben, dass die Verdächtigen die Verfügbarkeit von Kundendaten in der zentralen Registrierung der Telefongesellschaft ausnutzten und so Telefonleitungen aktivierten und angebliche „Ratenverkäufe“ von Mobiltelefonen durchführten.

Die Analyse der ermittelten Daten konnte auch dank der Zusammenarbeit mit dem Telefonanbieter durchgeführt werden. Sie hat ergeben, dass Angestellte des Unternehmens mithilfe von gefälschten Unterschriften Kaufverträge abschlossen. Im Zeitraum 2 Jahren wurden so 57 Verbraucher betrogen.

Im Namen dieser Personen, bei denen es hauptsächlich um ältere Menschen handelt, wurden ohne deren Wissen und mithilfe von gefälschten Unterschriften mehr als 900 SIM-Karten aktiviert und 62 Smartphones fiktiv verkauft.

SIM-Karten und Smartphones wurden „inoffiziell“ weiterverkauft

In anderen Fällen wurden unaufgefordert kostenpflichtige Telefondienste aktiviert, indem das Mobiltelefon der Nutzer manipuliert wurde, die das Unternehmen wegen einer Störung oder Softwareaktualisierung aufgesucht hatten. Durch die Belastung des Girokontos oder der Kreditkarte des Verbrauchers mit Teilbeträgen wurden die Kosten für das Opfer weniger offensichtlich.

Offiziell aktivierte SIM-Karten und scheinbar verkaufte Mobiltelefone, die im Geschäft verblieben, wurden „inoffiziell“ oder mit Quittungen, an Dritte weiterverkauft. So konnte das Unternehmen einerseits den Schein wahren Verkaufsstandards und – budgets zu erreichen, andererseits das Entgelt für den Verkauf der SIM-Karten und Mobiltelefon selbst einstreichen. Zu den Geschädigten zählt auch die Telefongesellschaft.

Verwaltungsstrafe von 150.000 gegen das Unternehmen verhängt

In Anbetracht der Beweise und der gegen die Verdächtigen erhobenen Vorwürfe wurde bei der Generalstaatsanwaltschaft des Amtsgerichts die präventive Beschlagnahmung erwirkt. Diese zielte auf den illegal erwirtschafteten Betrag in Höhe von ca. 80.000 Euro. Im Zuge der Vollstreckung des Gerichtsbeschlusses wurde auch ein Gebäude beschlagnahmt.

Anschließend wurde das Unternehmen dem Datenschutzgaranten gemeldet. Nach einer Sonderuntersuchung stellte die Behörde fest, dass gegen die Grundsätze der Rechtmäßigkeit und Fairness bei der Verarbeitung personenbezogener Daten verstoßen wurde. Sie verhängte eine Verwaltungsstrafe in Höhe von 150.000 Euro gegen das Unternehmen.

Es gilt der Grundsatz der Unschuldsvermutung, bis es nicht zu einer Verurteilung der Personen kommt, gegen die ermittelt wird.

stol

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden