Sowohl die hohen Lohn- und Verpackungskosten als auch die verhaltene Kaufkraft der Konsumenten aufgrund gestiegener Lebenserhaltungskosten machen der gesamten Lebensmittelbranche zu schaffen.
Auszahlungspreise an Bauern gestiegen
Doch trotz der widrigen Umstände hat sich die Südtiroler Milch auf dem Markt behauptet. Dies belegt auch ein Blick auf die Umsätze: Dieser ist bei den Milchhöfen um 12,12 Prozent auf 684 Millionen Euro gestiegen.Auch die Auszahlungspreise seien angehoben worden, sagte Obmann Egger. Der durchschnittliche Auszahlungspreis an die Landwirte lag bei 68,67 Cent pro Kilogramm. 2022 lag der Durchschnittspreis noch bei 58,15 Cent. (Im Detail: 66,97 Cent/Kg für gentechnikfreie Milch, 70,70 Cent/Kg für Heumilch, 87,00 Cent/Kg für Bio-Heumilch, 82,90 Cent/Kg für Ziegenmilch). Insgesamt belief sich die Milchgeldauszahlung an die Betriebe auf 248 Millionen Euro.
„ Wir profitieren stark davon, dass wir unter der Marke ‚Südtirol’ gemeinsam auftreten ”
— Georg Egger
Dass Südtirols Milchwirtschaft so gut dasteht, begründet Egger mit der hohen Bekanntheit der einzelnen Marken, der Qualität der Produkte und der Zuverlässigkeit der Milchhöfe. „Dass wir unter der Marke ,Südtirol’ auftreten und von ihrem positiven Image profitieren können, hilft uns zudem“, so Egger.
Das Qualitätszeichen Südtirol sei nicht nur ein wichtiges Marketinginstrument, sondern auch eine Garantie, dass die Milch aus Südtirol komme. Südtiroler Milchprodukte wurden in über 40 Länder weltweit exportiert.
Weiter sinkende Zahl von Produzenten
Während die Auszahlungspreise zugenommen haben, sind 2023 die Milchlieferungen zurückgegangen. So sank die Menge an angelieferter Kuhmilch um fast 6 Prozent auf 362 Millionen Liter Milch, was auch daran liegt, dass die Zahl der bäuerlichen Milchbetriebe geschrumpft ist. Es gibt noch knapp 4100 Milchlieferanten in Südtirol.Dem seit mehr als 2 Jahrzehnten anhaltenden Trend sinkender Produzenten-Zahlen steht die Stabilität auf der Verarbeiterseite gegenüber. „Die Milchhöfe sind in Südtirols Wirtschaftsgefüge eine feste und wichtige Größe“, so Georg Egger, der nicht nur auf gestiegene Umsätze im Vorjahr verwies, sondern auch auf die Bedeutung als Arbeitgeber. „2023 haben die Milchhöfe 1139 Arbeitnehmern einen Arbeitsplatz geboten“, erklärte der Obmann.
Titelverteidigung beim besten Milchlieferanten
Beim Sennereiverband bereits Tradition hat die Kür der besten Milchlieferanten des Jahres auf der Grundlage der analysierten Qualitätsparameter der angelieferten Rohmilch. 2023 konnten dabei Manfred und Erica Miribung vom Hof Les Majuns in Wengen im Gadertal ihren Titel als Landesbeste aus dem Vorjahr verteidigen.Bei der Vollversammlung des Sennereiverbands standen in diesem Jahr auch Neuwahlen an. So wurde der Verwaltungsrat neu bestellt, aus dessen Mitte in einem zweiten Schritt der Obmann gewählt wird. Der neue Verwaltungsrat ist drei Jahre im Amt.