Die Band Frei.Wild hat sich angesichts der Angriffe auf Flüchtlinge im August in bisher ungewohnt deutlichen Worten gegen Fremdenhass ausgesprochen (STOL hat berichtet).Ein Feuer, das lodertNun legte Bandleader Philipp Burger nochmal nach und begründete den Schritt in der Kultursendung "aspekte" im ZDF (hier geht's zum Video).Anlass seien Hasspostings auf der Bandseite gewesen. "Wir haben gemerkt, hier gibt es ein Feuer, das hochlodert", sagt Burger im Interview. Auch der Versuch, die Leute davon abzuhalten, sich der Plattform von Frei.Wild für "Menschen-verachtende Dinge" zu bedienen, scheiterte eingangs."Wir haben sechs Leute, die sich damit befassen, was auf unsrer Seite abgeht", beschreibt Burger den Aufwand an Zeit. Burgers VerantwortungDoch auch als Band habe Frei.Wild eine Verantwortung gegenüber den Leuten, vor allem bezogen auf die jungen Fans. Burger glaubt auch, dass man ihm aufgrund seiner früheren Verbindungen zur rechtsextremen Szene "mehr Glauben schenkt, als einem, der nichts damit zu tun hat. Ebenso, wie man einem Referenten, der gegen Drogenkonsum ist, mehr glaubt, wenn er einmal drogenabhängig war."Die klare Positionierung der Band unter anderem gegen Pegida und die AfD sorgte unter manchen Frei-Wild-Fans für Entrüstung und gar einige Anhänger wandten sich enttäuscht ab (STOL hat berichtet). "Wir bereuen den Schritt nicht", stellt Burger klar.Harte Worte in einer Rocker-affinen Sprache"Mich stören politisch übermotivierte und extreme Ansichten, wenn Mitmenschlichkeit mit Füßen getreten wird, grundsätzlich, wenn zu Hass und zu Gewalt aufgerufen wird", sagt der Bandleader. Mit Pegida und der Afd habe man lediglich Ross und Reiter auch benannt.Mit dem Statement „Ihr seid scheiße und diese Scheiße werden wir nicht zulassen“ bediente sich Frei-Wild einer sehr harten und radikalen Sprache. "Doch es ist auch eine sehr Rocker-affine Sprache", argumentiert Burger. Durch die Aggressivität der Worte haben man viele Menschen erreicht und aufgezeigt, dass "uns das Statement auch sehr ernst war".Immerhin sei man nicht Pfarrer, Lehrer oder Politiker, sondern nach wie vor Rockband. stol/ker