„Dolomiten“: Seit einem Tag sind Sie nun zurück im Basislager. Wie geht es Ihnen?Tamara Lunger: Eigentlich ganz gut bis auf ein paar Wehwehchen, die man nach so einer Tour eben hat. Zudem bin ich beim Abstieg gestürzt und habe mir ein Band gerissen. Letzte Nacht hatte ich Dauer-Schüttelfrost.„D“: Was ist denn passiert?Lunger: Kurz vor Lager 4 musste ich über eine einen halben Meter breite Gletscherspalte springen. Ich weiß nicht, ob ich blöd gelandet bin oder ob das Band wegen des Sturzes danach gerissen ist. Jedenfalls ist mir die Kappe ins Gesicht gerutscht und ich bin 200 Meter weiter talwärts geschlittert – ich hatte keine Chance zu bremsen. Ich dachte schon, jetzt sei es vorbei mit mir. Da spürte ich, wie ich langsamer wurde – auf einem Fleck weicheren Schnees blieb ich stehen. Die Rückkehr auf unsere Spur war schwierig.„D“: Heißt das, Sie sind allein umgekehrt?Lunger: Ja. Die anderen dachten, ich würde noch kommen. Mir haben nur schätzungsweise 70 bis 100 Höhenmeter gefehlt. Ich hatte nichts im Magen – alles, das ich zu mir nahm, kam wieder hoch. Es war kalt – minus 33 Grad und 45 bis 50 Stundenkilometer Wind. Ich sah schon einen meiner Kollegen am Gipfel stehen.uli/D___________________________________________________________________Warum Tamara Lunger trotzdem auf den Gipfel verzichtete und ob Sie einen neuen Versuch am Nanga Parbat plant, lesen Sie in der Montag-Ausgabe der „Dolomiten“.