Fasst man alle verschiedenen Dialekte des Alpenraumes zusammen, stellen sich 2 Haupt-Herkunftssprachen heraus: Das Alemannische und das Bairische. Die Südtiroler Dialekte gehören dabei der Bairischen Sprachgruppe an. Im Westen des deutschsprachigen Alpenraumes liegt das Alemannische, das im Osten an das Bairische, im Süden an das Rätoromanische grenzt. So sind die Gebiete im Alpenraum sprachlich grob unterteilt. - Foto: AgreAlpDas Alemannische ist in sich stark gegliedert: Es gibt kein spezifisches sprachliches Merkmal, das ausschließlich für das gesamte Alemannische gelten und es damit von benachbarten Dialektverbänden abheben würde.Die häufig vorgenommene Unterteilung in Nieder-, Hoch- und Höchstalemannisch entspricht im Wesentlichen der Nord-Süd-Abfolge vom Elsässisch-Badischen bis zu den sprachkonservativsten Dialekten im Kanton Wallis. Das Schwäbische nimmt den nordöstlichen Bereich mit einem Grenzsaum entlang des Lech gegenüber dem Bairischen ein. Die Dialekte zwischen dem Bodensee und Graubünden wurden in 2 größere Gruppen unterteilt: Dem „Bodensee-Alemannischen“ und dem „Südalemannischen“.Einige Beispiele Merkmale dieses Höchstalemannischen, die wir auch in unseren Beispielorten finden, sind etwa die Veränderung des s-Lautes zu sch wie in sie ? schi und der Erhalt des alten Langvokals î in Wörtern wie mittelhochdeutsch snîwen ‚schneien‘ ? schniie (gegenüber schneie der angrenzenden alemannischen Dialekte).Das BairischeDas Bairische ist der größte deutsche Dialektverband im Südosten des deutschen Sprachgebietes. Er umfasst die Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern und Oberpfalz im Freistaat Bayern, das gesamte österreichische Gebiet (mit Ausnahme Vorarlbergs und des Tiroler Außerfern) und Südtirol.Der dialektologische Begriff „Bairisch“, der sich aus der Bezeichnung der ersten „deutschsprachigen“ Besiedler und ihrer Stammesdialekte in althochdeutscher Zeit ableitet, ist somit strikt zu trennen vom geopolitischen Begriff des „Bayerischen“, der sich ausschließlich auf den Freistaat bezieht: Auch die Dialekte in Österreich sind überwiegend „bairisch“ – und auf bayerischem Gebiet finden sich keinesfalls nur bairische Dialekte.Im Bairischen gibt es 2 bis 3 große Unterteilungen: Das Mittelbairische im nördlichen Bereich mit dem Kerngebiet im voralpinen Isar-Donau-Raum und das Südbairische im inneralpinen und südalpinen Bereich (Tirol, Kärnten, Steiermark), sowie das im offenen und seit jeher verkehrsintensiven Isar-Donau-Raum gelegene Mittelbairische, das sich als besonders neuerungsfreudig erweist.Die UnterschiedeZwischen dem Südbairischen und Mittelbairischen existiert ein breites Übergangsgebiet, das von Norden nach Süden zunehmend mehr südbairische Eigenheiten annimmt (zum Beispiel der Erhalt des Starkkonsonanten k im Wortanlaut (im Vergleich Knie > k(ch)nia gegenüber mittelbairisch gnia, dnia).Dieses Übergangsgebiet, das den größten Teil Salzburgs einnimmt und sich durchs nordtirolische Unterinntal bis ins bayerische Werdenfelser Land zieht, bezeichnen man als Südmittelbairisch.Eine sprachliche VergleichsbasisFür den Vergleich von Dialekten ist es notwendig, ein gemeinsames sprachliches Bezugssystem als Vergleichsgrundlage zu finden.Die Standardsprache ist dafür nicht geeignet: Zu viele sprachliche Sonderentwicklungen stören die Ableitung eindeutiger Bezüge und Korrespondenzen zu den Dialekten. Eine sprachliche Basis für Vergleiche ist das mittelhochdeutsche Sprachsystem.stol