Es geht um die skitechnischen Verbindung der Skizone Langtaufers mit dem Gletscherskigebiet Kaunertal. Eine Entscheidung der Landesregierung diesbezüglich wurde seit Mai vertagt und steht seither aus. Der Umweltbeirat hatte dazu ein einstimmiges negatives Gutachten abgegeben.Beim Treffen am Freitag ist zu erwarten, dass die Oberländer Gletscherbahnen die wirtschaftliche Relevanz einer skitechnischen Verbindung unterstreichen. Die Oberländer Gletscherbahnen AG hatte ein Machbarkeitsstudie eingereicht. Jene Erschließungsvariante auf das Karlesjoch, die der Umweltbeirat als besonders kritisch beurteilt hat, wurde bereits zurückgezogen, um „nur noch die umweltverträglichere Skipistenvariante auf das Weißseejoch zu verfolgen“. Alpine Vereine gegen die ErschließungDoch auch gegen diese Art der Erschließung gibt es Gegenwind. Der Alpenverein Südtirol, die alpinen Vereine und die Umweltschutzverbände appellieren nämlich an die Südtiroler Landesregierung, sich an das Gutachten des Umweltbeirates zu halten und die noch intakten Bereiche des Südtiroler Hochgebirges im Sinne der Alpenkonvention (Tourismusprotokoll) als Ruhezonen zu bewahren und auf intensivtouristische Erschließungen zu verzichten. Noch unberührt: Karlesjoch und Weißseejoch. - Foto: AVS"Das Gutachten bestätigt die Haltung der alpinen Vereine und Umweltschutzorganisationen, die sich gegen den Bau eines neuen Skigebietes im weitgehend naturbelassenen Melagtal stellen. Die Umweltschützer rechnen mit erheblichen Umweltauswirkungen auf eine Vielzahl von Lebensräumen in einer Höhenlage von 1920 bis 3100 Metern und mit der Zerschneidung der Brutgebiete und Lebensräume von gefährdeten Arten wie dem Schnee- und Steinhuhn", so der AVS.400 Stellplätzte in MelagAuch die Änderung der Erschließung über eine Skipistenvariante findet nicht die Zustimmung. "Dies ändert nichts daran, dass hier ein komplett neues Skigebiet mit all seinen Folgewirkungen aus dem Boden gestampft werden soll“, meint AVS-Präsident Georg Simeoni. Denn: Abgesehen von der Streichung der Pistenvariante auf das Karlesjoch blieben die Pläne, Infrastrukturen im hochalpinen Gebiet wie die Kabinenbahn, ein Speicherbecken, Beschneiungsanlagen, Lawinenschutzbauten und einen Parkplatz mit 400 Stellplätzen in Melag zu errichten, unverändert.stol