In der vergangenen Woche hat die Regierung Renzi mit dem Vorschlag aufhorchen lassen, mit welchem erstmals wieder über eine Senkung des Pensionsantrittsalters diskutiert wird.Danach könnte man ab dem 62. Lebensjahr in den Ruhestand treten, verbunden mit einer Pensionskürzung von zwei Prozent für jedes Jahr, das einem vom gesetzlichen Pensionsalter von 66 Jahren trennt. Die Befürworter sehen darin mehr Flexibilität und hoffen auf mehr Jobs für die jüngeren Arbeitsnehmer.Nur in der Theorie gut„In der Theorie klingt es natürlich gut, mit dieser Möglichkeit der früheren Pensionierung neue Arbeitsplätze zu schaffen. Leider geht dieser Plan in der Praxis nicht auf. Wir warnen davor, mit solchen kurzfristigen Entscheidungen die künftigen Generationen mehr und mehr zu verschulden und ihnen Bürden aufzuerlegen, die sie beim besten Willen in den kommenden Jahren nicht mehr stemmen können“, zeigen sich Tschöll und Tumler besorgt. Aufgrund der jetzigen Situation und der aktuellen demographischen Entwicklung werde es im Jahr 2045 bereits so sein, dass 100 aktive Arbeitnehmer für 146 nicht arbeitende Menschen sorgen müssen. Diese Situation würde durch die geplanten Maßnahmen noch drastischer.Bessere BeschäftigungslageZudem könne man feststellen, dass in all jenen Staaten, in denen das Pensionsalter niedrig sei, große wirtschaftliche Schwierigkeiten und Haushaltprobleme festzustellen sind. In Staaten mit hohem Pensionsalter sei die Beschäftigungslage zudem wesentlich besser. Es gehe jetzt darum, mit Experten ein zukunftsorientiertes Pensionssystem auf die Beine zu stellen, welches langfristig und zukunftsorientiert ausgerichtet sei. Dabei komme auch der privaten Pensionsvorsorge immer mehr Bedeutung zu. Die Abänderung der geltenden Pensionsreform von 2012 durch eine Senkung des Pensionsalters gehe jedenfalls in die falsche Richtung. „Zusätzliche neue Verschuldungen in Kauf zu nehmen ist wirtschaftlich absolut nicht vertretbar und höchst verantwortungslos gegenüber der Jugend!“, so Tschöll und Tumler.stol