Das Verschicken der Briefe wurde in der Urlaubszeit und wegen der Parlamentswahlen im September gestoppt. Jetzt sind die unerfreulichen Schreiben wieder unterwegs.<BR /><BR />Seit 17. Oktober werden in Südtirol wieder Briefe an jene Bürger versendet, die im Frühjahr nicht der Corona-Impfpflicht für die Generation 50+ nachgekommen sind. Die Einnahmenagentur („Agenzia delle Entrate Riscossione“) hat seit April 21.760 Briefe in Südtirol verschickt. Bis Montag, 31. Oktober, werden es dann voraussichtlich 23.171 Briefe sein. Wer keine nachweisbare begründete Rechtfertigung für seinen unzureichenden Impfstatus im Frühjahr hat, muss nach wie vor mit einer Geldbuße von 100 Euro rechnen.<BR /><BR />In den vergangenen Monaten war in mehreren italienischsprachigen Medien darüber spekuliert worden, dass die neue Regierung in Rom die Verhängung der Geldbuße verhindern könnte und dass am Ende womöglich niemand bezahlen muss. Beim Südtiroler Sanitätsbetrieb geht man derzeit hingegen nach wie vor davon aus, dass die Strafen beglichen werden müssen.<h3> Urlaubszeit und Parlamentswahlen</h3>Vom 1. Februar bis 15. Juni hat in Italien die Corona-Impfpflicht gegolten – für alle Bürger, die 50 Jahre oder älter sind. Stichtag war zunächst der 1. Februar: Wer bis dahin – oder zumindest innerhalb der ersten Tage im Februar – nicht der Impfpflicht nachgekommen war, musste mit einer einmaligen Geldbuße von 100 Euro rechnen. Über 19.000 Briefe wurden von Anfang April bis 22. Juli versendet. <BR /><BR />Danach wurde der Versand wegen der Mittsommerfeiertage („Ferragosto“) unterbrochen, berichtet der Verantwortliche der operativen Leitung von „Südtirol impft“, Peter Auer. Der Versand-Stopp wurde dann auch aufgrund der Parlamentswahlen verlängert – bis Mitte Oktober. Doch nun trudeln die unerfreulichen Schreiben seit einer Woche wieder bei den Bürgern ein. <h3> 10 Tage Zeit für Einspruch</h3>Inzwischen ist der Staat den Impfsäumigen entgegengekommen. Wer seinen Corona-Impfstatus bis 15. Juni in Ordnung gebracht hat, muss keine Geldbuße fürchten und ist für das Gesundheitsministerium und auch für den Südtiroler Sanitätsbetrieb in Ordnung. Jene Schreiben, die seit 17. Oktober in Südtirol versendet werden, erhalten nun nur mehr Bürger der Generation 50+, deren Impfstatus am 15. Juni nicht regulär war, erklärt Peter Auer.<BR /><BR />Ab dem Zeitpunkt, an dem der Brief der Einnahmenagentur angenommen wird, haben impfsäumige Bürger 10 Tage lang Zeit, um an infovax@sabes.it eine Erklärung samt Dokumentation zukommen zu lassen, erklärt Auer. Auch der Sanitätsbetrieb hat dann 10 Tage Zeit für die Überprüfung der Rechtfertigungen. Die Einnahmenagentur hat anschließend 270 Tage Zeit – also 9 Monate – um die 100-Euro-Geldbuße zu verhängen.<BR /><BR />