Die Geschichte der Caritas in Südtirol ist eng mit dem Landesverband der Barmherzigkeit verbunden.Dieser wurde im Jahr 1903 gegründet und erstreckte sich auch auf das südliche Tirol, wo er die Führung des Jesuheims in Girlan übernahm.Rechnet man auf das Gründungsjahr des Landesverbandes zurück, wird die Südtiroler Caritas heuer bereits 110 Jahre alt; nachweislich erwähnt ist sie spätestens seit 1913.„Das Motto 100+ für die Jubiläumsfeierlichkeiten ist daher treffend gewählt“, betonte Jörg Ernesti, ordentlicher Professor für Kirchengeschichte an der philosophisch-theologischen Hochschule Brixen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Verbandstätigkeit von den Nationalsozialisten untersagt. 1946 - manche Quellen sprechen auch vom Jahr 1947 - wurden wieder Caritas-Strukturen im Bistum Brixen, zwei Jahre später für den Trienter Anteil von Südtirol geschaffen.Beide Bereiche wurden 1964 bei der Gründung des Bistums Bozen-Brixen vereinigt und gleichzeitig wurde die Caritas in einer deutschen sowie einer italienischen Sektion (ODAR) organisiert.Diese Trennung nach Sprachgruppen wurde erst im vergangenen Jahr von Bischof Ivo Muser für die meisten Dienste aufgehoben.Über 30 verschiedenen Dienststellen „Not hat es immer schon gegeben und wo Notleidende sind, da ist der Platz der Caritas“, unterstrichen die beiden Caritas-Direktoren Heiner Schweigkofler und Pio Fontana am Donnerstag in ihrer Begrüßungsrede.„In Südtirol setzt sich die Caritas im Auftrag der Kirche seit über 100 Jahren für die Ärmsten der Gesellschaft ein. Dabei fragen wir nicht nach Herkunft, Hautfarbe oder Weltanschauung. Wir sind für die Armen und die Schwachen da, stellen uns gegen Ausgrenzung und Benachteiligung. Uns sind die Menschen wichtig. Sie wollen wir stärken und ihre Wege sichern.“Auch Bischof Ivo Muser sieht darin Sinn und Zweck der Caritas: „Dieses Jubiläum heute ist das Fest der Guten Taten. Im Menschen Christus sehen, bedeutet ganz offen zu sein für seine Würde mit der vorrangigen Option für Arme und Schwache.“Heute bietet die Caritas der Diözese Bozen-Brixen Hilfe in über 30 verschiedenen Dienststellen an.Gleichzeitig bietet die Caritas auch all jenen Menschen einen Platz, die sich freiwillig sozial engagieren möchten.„Nur dank Mithilfe der zahlreichen freiwilligen Helfer sind viele unserer Dienste überhaupt möglich. Ihnen und allen hauptamtlichen Mitarbeitern gilt heute deshalb ein großes Vergelt’s Gott. Durch sie wird christliche Nächstenliebe zur gelebten Solidarität“, unterstrichen die beiden Caritas-Direktoren Heiner Schweigkofler und Pio Fontana am Donnerstag beim Festakt.