Die Gegenwart brauche neue Zeitzeugen. Und der SVP-Obmann unterbreitet Vorschläge für weitere, bewusste Initiativen zur Aufarbeitung:<BR />„Sobald es keine Zeitzeugen mehr gibt, welche die grausamen totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts hieruzulande erleben mussten, werden wir alle die neuen Zeitzeugen sein müssen. Zwar solche, die dies - Gott sei Dank - am eigenen Leib niemals erleben mussten, aber entschlossen gegen jegliche Form von menschenverachtenden Extremismen in unserer Gesellschaft eintreten. Das, was unsere Vorfahren erleiden mussten, darf nie wieder passieren. Das ist unsere Verantwortung.“<BR /><BR />Die gesamte Gesellschaft sei gefordert, Zivilcourage zu zeigen. „Wenn wir glauben, dass die Geschichte schon genügend aufgearbeitet worden sei, dann irren wir uns. Im Gegenteil, in mancherlei Bereichen ist eine gewisse Geschichtsvergessenheit zu verspüren“, betont Achammer. Aufarbeitung bedeute jedoch nicht Provokation, sondern immer das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen und auch Differenzen offen aufzuarbeiten.<BR /><BR />Der SVP-Obmann unterbreitet Vorschläge zu weiteren Initiativen zu einer solchen Aufarbeitung: „Verschiedene Straßen und Straßenzüge unseres Landes tragen heute noch Namen, welche dort nicht stehen sollten. Entweder wir benennen klar, für welch dunkle Seiten der Geschichte sie stehen, oder wir entfernen sie besser heute als morgen.“<BR /><BR /> Dazu zähle etwa die Amba-Alagi-Straße in Bozen. „Gerade in dieser Straße hat die deutsche Bildungsdirektion ihren Sitz. Weil Bildung ganz wesentlich zur Überwindung von Extremismen beitragen kann, sollte diese Straße auch einen anderen Namen verdienen“, schlägt Achammer vor. <BR /><BR />Amba Alagi ist einer der höchsten Berge Äthiopiens; in diesem Zusammenhang wird an 3 Schlachten erinnert, unter anderem jene von 1936, die zum brutalen Eroberungsfeldzug Mussolinis in Abessinien zählt, bei dem vonseiten der faschistischen Truppen auch Giftgas zum Einsatz kam.<BR />