<BR /><BR />Um 7 Uhr Früh ist Herr Kopp am Mittwoch in Göttingen losgefahren, um am Bahnhof in München in den Railjet nach Italien zu steigen. Wäre alles nach Plan gelaufen, hätte er gegen 16 Uhr in einem Pustertaler Hotel eingecheckt. <h3> Plötzlich hält Zug mitten im zweitlängsten Tunnel </h3>Leider kam alles anders: „In Innsbruck haben wir Halt gemacht, um Lok zu wechseln – weiter ging es dann mit einer Lok aus Italien. Dann habe ich schon bemerkt, dass es nur schleppend voranging – wir passierten den Brenner, fuhren in einen Tunnel, in dem der Zug anhielt“, erzählt Kopp. <BR /><BR />Wie sich herausstellte, war die Lok defekt, für den Zug gab es kein Vor und Zurück mehr. Informationen für die Passagiere: Fehlanzeige. „Die Verantwortlichen waren auch mit den Informationen überfordert. Zuerst haben sie gesagt, sie versuchen, die Lok zu reparieren. Dann hieß es, wir würden zum Brennerpass zurückfahren. Aber es tat sich nichts. Anschließend sagte man uns, der Zug würde weiterfahren bis Franzensfeste. Schlussendlich kam eine neue Lok, die den Zug rückwärts wieder zum Brenner zog.“ <BR /><BR />Gegen 14.30 Uhr hatte der Zug im zweitlängsten Tunnel der Brennerbahn seine Fahrt unterbrochen – am Brenner wieder aussteigen konnten die über 120 Passagiere dann erst um 19.30 Uhr, berichtet Kopp. <BR /><h3> Weder Wasser noch Nahrung an wartende Passagiere verteilt </h3>„5 Stunden im Tunnel – einige Menschen hatten auch Angst, für sie kann das eine ziemliche Belastung bedeuten“, erzählt der Deutsche. „Vor meinem Fenster sah ich Schilder auf der Tunnelwand, die anzeigten, dass wir uns genau in der Mitte befanden – 3,6 Kilometer ging es in eine Richtung und fast ebenso viele in die andere Richtung weiter.“ <BR /><BR />Auch wurden den wartenden Passagieren weder Wasserflaschen noch Nahrung angeboten – man fühlte sich im Stich gelassen, so Kopp. Am Brenner hatte indes ein weiterer Railjet rund 2 Stunden auf die Passagiere, die insgesamt 5 Stunden im Tunnel verbracht hatten, gewartet. <BR /><h3> „Einsatzleitung – falls es eine gab – hoffnungslos überfordert“ </h3>„Wir konnten dann noch im letzten Moment in Brixen in den Ersatzbus ins Pustertal steigen“, erzählt er weiter. Andere hätten es nicht geschafft und seien mit einem Taxi weitergefahren. Angehörige anderer Passagiere hätten sie hingegen bereits am Brenner abgeholt. <BR /><BR />Kopp checkte im Hotel schließlich nach 22 Uhr einchecken – immerhin konnte er Donnerstagnachmittag den Biathlon-Weltcup am Austragungsort mitverfolgen. Dennoch bereite ihm die Art und Weise, wie die Verantwortlichen mir der Lage umgegangen seien, große Sorgen. <BR /><BR />„Was wäre, wenn jemand Gesundheitsprobleme gehabt hätte? Es ist eine gefährliche Situation, so ein Zug sollte sofort aus dem Tunnel geholt werden“, sagt Kopp. „Ich glaube, dass die Einsatzleitung – falls es eine gab – mit der Situation hoffnungslos überfordert waren.“<h3> ÖBB: Stellungnahme folgt </h3>s+ hat die Österreichischen Bundesbahnen ÖBB um eine Stellungnahme zum Zwischenfall gebeten – die Pressestelle der ÖBB-Holding für die Bundesländer Tirol und Vorarlberg gab an, sich des Falles angenommen zu haben und demnächst genauere Informationen zum genauen Hergang zu geben.