Wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, soll einer seiner Freunde den Buben ins Wasser gestoßen haben, obwohl dieser verzweifelt rief, er könne nicht schwimmen.<BR /><BR />Die Staatsanwaltschaft für Minderjährige in Turin hat den 15-jährigen Tatverdächtigen – laut Ansa ein Jugendlicher nordafrikanischer Herkunft – nun wegen vorsätzlichen Mordes mit bedingtem Vorsatz angeklagt. Er steht unter Hausarrest in einer betreuten Einrichtung.<BR /><BR />Der Vorfall ereignete sich am 22. April am Tanaro, einem der längsten Flüsse Italiens, unweit der „Spiaggia dei Cristalli“ – einer bei Ausflüglern beliebten Sandbank in den Hügeln der Langa. An diesem Tag war Abdou mit drei Freunden aus Bra (Provinz Cuneo) am Flussufer unterwegs, allesamt Kinder von Migrantenfamilien. Trotz des sonnigen Wetters war der Fluss durch die Regenfälle der Vortage stark angeschwollen und trüb.<BR /><BR />Was dann geschah, schilderten zwei der Jugendlichen später vor einem Richter: Im Streit mit dem 15-jährigen Tatverdächtigen habe Abdou mehrfach gesagt, dass er nicht schwimmen könne. Dennoch habe er ihn gepackt und ins Wasser gestoßen. Der Junge ging sofort unter und verschwand in der Strömung.<h3> Vermisstensuche nach einer Woche abgebrochen</h3>In den Tagen danach suchten Rettungskräfte intensiv nach dem Vermissten, mussten die Bergung aber nach einer Woche ergebnislos abbrechen. Laut Ansa sollen sich die drei Freunde unmittelbar nach dem Unglück telefonisch abgesprochen haben, um sich auf mögliche Befragungen durch die Carabinieri vorzubereiten.<BR /><BR />Ein mögliches Motiv sehen die Ermittler in einem Streit um 50 Euro, die der 15-Jährige vom Opfer noch gefordert haben soll. Zunächst stand deshalb der Vorwurf der Nötigung im Raum. Der Jugendliche bestreitet jedoch weiterhin, seinen Freund absichtlich ins Wasser gestoßen zu haben. Die weiteren Ermittlungen führen die Carabinieri von Bra.