Wir haben mit der Mutter des 13-jährigen Schülers gesprochen und erfahren, wie sich alles abgespielt hat und wie es ihrem Sohn geht. <BR /><BR />Der 13-Jährige erlitt Prellungen an Nase und Jochbein und ist krankgeschrieben. Gestern Abend trafen sich Eltern in Burgstall mit Bürgermeister Othmar Oberkofler, weil derartige Drangsalierungen keine Einzelfälle seien. <BR /><BR /><b>Frau Andrea Z., was ist Ihrem Sohn am Dienstagnachmittag passiert?</b><BR />Andrea Z.: Ich muss etwas ausholen. Bereits letzte Woche Donnerstag hat es im 201er Bus Richtung Burgstall einen Vorfall gegeben. Weil eine Buben-Gruppe ausländischer Herkunft an der Bustür herumgerüttelt, gedrückt und die Nothupe betätigt hat, ist es zu einem Disput mit 4, 5 Burgstaller Buben gekommen, die die ausländischen Buben für ihr Verhalten gerügt hatten. Daraufhin hat der Busfahrer den Bus ziemlich gleich nach dem Start in der Karl Wolf-Straße angehalten und hat alle aussteigen lassen. Während die ausländischen Buben den nächsten Stadtbus genommen haben, haben sich die Burgstaller Buben zu Fuß Richtung Thermenplatz gemacht. Und während der Bus mit den Ausländern an den Burgstaller Buben vorbeifährt, hat einer von diesen aus dem Bus heraus den Mittelfinger gezeigt.<BR /><b><BR />Was ist vorgestern passiert?</b><BR />Andrea Z.: Mein Sohn ging mit 7 Mitschülern gegen 17 Uhr von der Schule zur Bushaltestelle in der Karl Wolf-Straße vis a vis von der Schule. Dort warteten bereits 4 Burschen und ein kleinerer, der 1. Klasse Mittelschule geht. Der fragte meinen Sohn, ob er denn italienisch spreche. Mein Sohn bejahte, worauf der Bub meinte, er solle mit ihm zu den anderen gehen, man wolle den Streit von letzter Woche klären. Mein Sohn ging die paar Meter mit. Als er aber seinen Bus kommen sah, unterbrach er die Aussprache mit der Erklärung, dass er jetzt keine Zeit hätte, weil sein Bus käme. Dann hielt ihn aber der kleine der 4, 5 Buben am Arm fest und die anderen schlugen ihm mit den Fäusten ins Gesicht, in Bauch und Unterleib.<BR /><BR /><b>Gelang es ihm nicht sich zu befreien?</b><BR />Andrea Z.: Doch es gelang ihm, sich zu befreien. Er rannte zum Bus und setzte sich ganz hinten hin, was wohl im Nachhinein ein Fehler war. Denn die 4 folgten ihm, boxten und schlugen weiter mit den Fäusten auf ihn ein. Sie hielten erst inne, als mein Sohn aus der Nase blutete. Nach wenigen Augenblicken prügelten sie wieder auf ihn ein und ein Erstklassler spuckte ihm ins Gesicht. Dann sind sie bei den Thermen und in der Romstraße aus dem Bus ausgestiegen.<BR /><BR /><b>Seine Schulkollegen kamen ihm nicht zu Hilfe?</b><BR />Andrea Z.: Die waren in Panik. Sie hatten Angst, dass einer noch ein Messer zücken würde. Mein Sohn kam völlig aufgelöst nach Hause. Er ist zwar erst 13, aber 1,92 Meter groß. Aber er hat sich nicht gewehrt, er hat nicht zurückgeschlagen. So ist er erzogen, dass man nicht schlägt. Aber diese Jugendlichen schlagen einfach drauf los.<BR /><BR /><b>Wurde Ihr Sohn verletzt?</b><BR />Andrea Z.: Wir sind dann ins Krankenhaus, dort wurden Prellungen an der Nase und bei den Augen festgestellt. Heute (gestern, Anm. d. Red.) sind wir nochmals hin. Die Nase ist Gott sei Dank nicht gebrochen und auch sonst hat er keine bleibenden Schäden. Er ist bis Sonntag krankgeschrieben.<BR /><BR /><b>Haben Sie Anzeige erstattet?</b><BR />Andrea Z.: Ja, obwohl man meinen Sohn bereits eingeschüchtert hat, indem man ihn wissen ließ: Wenn du Anzeige erstattest, passen wir dich ab und dann ist fertig. Vor diesen Leuten muss man sich im eigenen Land fürchten. Die lachen uns alle aus, weil sie wissen, dass ihnen nichts passiert. Das kann es doch nicht sein, dass wir total machtlos sind. Schaust du sie an, kriegst du Schläge, schaust du sie nicht an ebenfalls.<BR /><BR /><b>Kennt Ihr Sohn die Burschen?</b><BR />Andrea Z.: Nein, aber andere Kinder haben Fotos gemacht und es gibt auch ein Video. Das haben wir alles den Carabinieri übergeben samt Beschreibung der Täter. 3 der 4 sind bestimmt 15, 16, 17 Jahre alt. Uns wurde gesagt, dass die mehrere solcher Sachen aufgeführt hätten. Was das I-Tüpfelchen ist und sprachlos macht, ist, dass denen wohl gar nichts passieren wird. – bis nicht wirklich jemand zu Schaden kommt, der nicht mehr zusammengeflickt werden kann. Es ist höchste Zeit, dass hier etwas unternommen wird. Mein Sohn schaut jetzt nur dieses Schuljahr zu Ende zu bringen. Natürlich sind wir sehr besorgt.