Der erste Leichnam wurde am 9. August 2024 gefunden. Das Baby war zwei Tage zuvor geboren worden: Petrolini hatte es im Garten verscharrt und war danach mit ihren Eltern und ihrem Bruder in den Urlaub gefahren. Einen Monat später entdeckten die Carabinieri auch die Überreste eines weiteren Babys, das am 12. Mai 2023 begraben worden war, wie die Ermittler feststellten. Die junge Frau soll die Taten allein begangen haben, wobei sie weder ihre Familie noch ihren damaligen Freund Samuel Granelli über die Schwangerschaften informierte. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1184652_image" /></div> <BR /><BR />Petrolini, die als vorbildliche Studentin, Babysitterin und Pfarrhelferin bekannt war, steht nun unter dem Vorwurf des vorsätzlichen und geplanten Mordes sowie der Beseitigung der Leichen ihrer beiden Kinder vor Gericht. Der Fall hatte ganz Italien in den vergangenen Monaten erschüttert. Das Schwurgericht von Parma, unter dem Vorsitz von Richter Alessandro Conti, hält es für notwendig, ein psychiatrisches Gutachten über die Schuldfähigkeit von Chiara Petrolini zum Zeitpunkt der Taten, sowie über eine mögliche gesellschaftliche Gefährlichkeit der Angeklagten anzuordnen. <BR /><BR />Die Beauftragung der Sachverständigen wird am 15. September erfolgen – an diesem Tag sollen auch die ersten Zeugen vernommen werden. „Die zentrale Frage dieses Prozesses ist nicht, was Chiara Petrolini getan hat, sondern wer sie ist“, erklärte ihr Anwalt Nicola Tria zu Beginn des Prozesses. Ziel sei es, „Chiara Petrolinis Verhalten in der Zeit vor den Vorfällen zu verstehen“. Der Anwalt forderte ein forensisch-psychiatrisches Gutachten über die junge Frau aus Vignale di Traversetolo. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1184655_image" /></div> <BR /><BR />Als Nebenkläger treten der Ex-Freund von Chiara, Samuele, und dessen Eltern auf. Staatsanwältin Francesca Arienti meinte, ein psychiatrisches Gutachten sei nicht notwendig: „Der Antrag auf ein Gutachten wurde nicht auf Basis objektiver Tatsachen gestellt, denn die Wahrheit ist: Es gibt nichts im Leben oder in der Geschichte von Chiara Petrolini, das auch nur den Verdacht auf eine psychiatrische Erkrankung rechtfertigt.“ <BR /><BR />Ein Gericht in Bologna, das zunächst Untersuchungshaft für Chiara Petrolini anordnete, beschrieb die Frau folgendermaßen: „Klar im Kopf, kalt, skrupellos … In ihr zeigt sich ein offensichtliches Fehlen von Reue, dazu Dreistigkeit, totale Unzuverlässigkeit selbst in engsten Beziehungen, außergewöhnliche Fähigkeit zur Verschleierung und Täuschung sowie mangelndes Mitgefühl.“