„Die zentrale Organisation des Flüchtlingszuzuges gestaltet sich in der Schulwelt derzeit noch bescheiden“, gibt Bildungslandesrat Philipp Achammer unumwunden zu. Aus Rom gibt es bislang einzig ein Schreiben aus dem Unterrichtsministerium, das zwar Geldmittel in Höhe von einer Million Euro an Ersthilfen für die Schulen auf dem gesamten Staatsgebiet zusagt. Ein paar Tausender von dieser Summe werde man schon versuchen zu ergattern, so Achammer.<BR /><BR />Konkreteres zur Aufnahme von Flüchtlingskindern in den Bildungsanstalten sucht man im 3-seitigen Schreiben aus dem Bildungsministerium aber vergebens. Nichtsdestotrotz sei man laut Achammer in Südtirols Schulämtern dennoch bereits am Planen. „Geplant sind sogenannte Willkommensklassen, in die die Flüchtlingskinder eingegliedert werden sollen“, so der Bildungslandesrat. Diese dürften wohl in den Städten und größeren Zentren eingerichtet werden, um möglichst viele Flüchtlingskinder an einem Ort begleiten zu können. <BR /><BR /><embed id="dtext86-53302508_quote" /><BR /><BR />Dies hat vor allem auch einen praktischen Grund. „Wie ein Rundruf gezeigt hat, stünden derzeit nämlich landesweit nur 3 interkulturelle Mediatoren zur Verfügung, die der ukrainischen Sprache mächtig sind“, so Achammer. Laut Verein der Ukrainer könne man zwar eine Hand voll weiterer Personen als Kulturmediatoren zur Verfügung stellen. Das Problem ist laut Achammer, dass diese aber berufstätig sind. „Und wenn eine Frau aus der Ukraine z.B. als Badante arbeitet, kann sie nicht vormittags zugleich in der Schule sein, um dort Flüchtlingskinder in ihrer Muttersprache zu begleiten“, so der Bildungslandesrat.<BR /><BR />Eine volle Integration der Kinder aus der Ukraine in den Südtiroler Schulalltag wird es sicher nicht geben. Eine solche mache laut Achammer auch keinen Sinn, befinde man sich doch mitten im zweiten Semester. Zudem gehe es nun in erster Linie einmal darum, die Flüchtlingskinder, die ins Land kommen, aufzunehmen und dass diese sich in ihrer neuen Umgebung einleben können. „Jetzt geht es darum, diese Kinder aufzufangen, sie auch psychologisch zu betreuen und zu begleiten“, so Achammer. Diesbezüglich sei man auch schon mit der Notfallseelsorge in Verbindung. Alles weitere wird sich dann ergeben.