<BR />Die Präsentation war eingebettet in die Eröffnung der Fotoausstellung „Pfalzen im Wandel“. Die Chronikgruppe wurde im Jänner 2014 auf Initiative des Bildungsausschusses gegründet. Unter der Leitung von Rudi Fischer arbeiten derzeit Karl Passler, Maria Grunser, Margarethe Erlacher, Maria Hilber und Klara Oberlechner, die Vorsitzende des örtlichen Bildungsausschusses, mit.<h3> Dorfentwicklung auf über 6000 Seiten</h3>In diesen zehn Jahren hat die Gruppe Beeindruckendes zusammengetragen: Jedes Jahr entstand eine umfassende Gemeindechronik – chronologisch geordnet, mit ausführlichen Texten, ergänzt mit Fotos, Grafiken, Diagrammen und Zeitungsausschnitten. Wer alle zehn Bände lesen möchte, braucht Zeit: „Wenn jemand 30 Seiten pro Stunde und acht Stunden täglich liest, ist er rund vier Wochen beschäftigt“, hat Rudi Fischer errechnet. Kein Wunder – es sind zehn Bände, rund 2000 Berichte auf 6725 Seiten mit einem Gesamtgewicht von etwa 25 Kilo zusammengekommen. „Die Arbeitsstunden darf man nicht zählen“, sagte Fischer mit einem Schmunzeln. „Es werden wohl zwischen 10.000 und 20.000 sein.“<h3> Von Einwohnern und Vornamen</h3>Doch die Chronikgruppe hat nicht nur Ereignisse gesammelt, sondern daraus auch Entwicklungen abgeleitet, die Fischer in seinem Vortrag anschaulich aufzeigte. So wuchs die Einwohnerzahl von Pfalzen von 2.756 im Jahr 2013 auf 3.158 im Jahr 2023. Der Anteil ausländischer Mitbürger erhöhte sich im selben Zeitraum nur leicht – von 80 Personen (2,9 Prozent) auf 124 (3,9 Prozent). Der ersten 100-jährigen Pfalznerin konnte 2021 gratuliert werden. Doch schon 1843 wurde in Pfalzen eine Frau geboren, die 95 Jahre alt wurde – „ein Methusalem für die damalige Zeit“, so Fischer. Die häufigsten Vornamen im Dorf sind Maria, Anna, Josef und Paul. Das Durchschnittsalter der Josefs liegt bei über 70 Jahren – und junge Namensträger fehlen. „Dieser Name wird in Pfalzen wohl über kurz oder lang verschwinden“, meinte Fischer.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1226499_image" /></div> <BR />Auch die Entwicklung von Tourismus und Dorfbild – Abrisse, Umbauten und Neubauten – hat die Chronikgruppe detailliert dokumentiert. Besonders eindrucksvoll: die monatlichen Aufzeichnungen aus der Zeit des Corona-Lockdowns mit Fotos leerer Plätze und Straßen sowie Schildern mit Verhaltensregeln.<BR /><BR />Die zehn Jahreschroniken, die zwischen 2014 und 2023 entstanden sind, erzählen ein einzigartiges Stück Pfalzner Dorfgeschichte. Während der Fotoausstellung „Pfalzen im Wandel“ liegen die Chronikbände zum Durchblättern auf. Wer sich eingehender damit befassen möchte, findet sie auch in der Bibliothek Pfalzen, wo sie ausgeliehen werden können.<BR /><BR />Finanziell unterstützt wird die Chronikgruppe von der Gemeinde Pfalzen, der Fraktion Pfalzen, dem Bildungsausschuss und der Raiffeisenkasse Bruneck.