Seit zwei, drei Jahren sucht Pizzini eine Bleibe mit drei Schlafzimmern zum Kaufen. „Jüngstes Kaufangebot: 130 Quadratmeter netto um 3,4 Millionen Euro.“ <BR /><BR />Seine vierköpfige Familie brauche aus besonderen Gründen drei Schlafzimmer. „Und da sind die Preise in den letzten paar Jahren rasant gestiegen. Letztes Jahr wurde mir noch ein Eckreihenhaus um 2,5 Millionen Euro angeboten. Ich bin ganz liberal eingestellt. Ich habe nichts gegen die Leute, die mit ihrer Immobilie ein Geschäft machen. Das ist völlig legitim“, schickt Andrea Pizzini voraus.<h3> Viele Familien ziehen weg</h3>Er wohne seit fünf Jahren in Obermais. „Aber ich kenne viele Familien, die wegziehen – eine ist nach Sinich. Weil es finanziell unmöglich ist, in Raddistanz eine angemessene Wohnung zu einem angemessenen Preis zu finden. Meran ist ein Tourismusort. Die Preise sind höher. Wer in Meran Zentrum oder Obermais bleibt, hat entweder viel Geld oder hat eine Wohnung geerbt. Unsere Nachbarn überlegen sich auch, wegzuziehen. Die Hälfte unserer Nachbarn im Haus sind Schweizer oder Deutsche, die zwei, drei Wochen im Jahr da sind. Ich frage mich: Was bringt das der Stadt? Das ist doch schade. Für mich geht die Entwicklung in die falsche Richtung“, meint Pizzini. <BR /><BR /><embed id="dtext86-71340095_quote" /><BR /><BR />Es gehe um eine Balance zwischen Auswärtigen und Einheimischen. „So, wie es jetzt ist, finde ich, geht es in die völlig falsche Richtung. Wir überlegen selbst, wegzuziehen, allerdings möchten wir nicht nach Sinich oder Lana. Denn unsere Kinder besuchen hier die Schule und ihre Kurse. Freunde und Familie sind auch da.“<h3> „Dann wird Meran eine Airbnb-Stadt...“</h3>Und was kostet eine Wohnung mit drei Schlafzimmern? „700.000 Euro aufwärts. Eine um 700.000 Euro zu finden, da muss man schon Glück haben. Im Schnitt kostet eine solche Wohnung eine Million Euro, Richtung unteres Untermais auch 30 Prozent weniger. Einheimische werden ersetzt mit Touristen. Das ist legitim. Ich will da auch nicht polemisch sein, aber ich finde es schade, wenn Einheimische keine Wohnung mehr finden. Dann wird Meran eine Airbnb-Stadt wie Venedig“, sagt Pizzini. <BR /><BR />Was die Mieten angehe, so sei für eine Wohnung mit drei Schlafzimmern, die nicht an einer lauten Straße liegt und nicht in schlechtem Zustand ist, zwischen 1.800 und 2.200 Euro Miete zu zahlen. Etwas Billigeres habe ich nicht gefunden. Da ist ein Gehalt weg für die Miete.“ Es sei denn man ziehe in ein Kondominium aus den 1950er-, 1960er-Jahren, das nicht renoviert ist. <BR /><BR />„Ich will keine Polemik, ich will nur, dass sich die Politik dieses Problems bewusst wird. Aber ich habe eher das Gefühl, dass man es treiben lässt“, so Andrea Pizzini. <BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Haben Sie einen Fehler entdeckt? Geben Sie uns bitte Bescheid.</a>