Laut deutscher Presseagentur (dpa), die sich auf die „Bild“-Zeitung beruft, soll es sich um einen Fernfahrer handeln, der im Raum Freiburg arbeitet. Pressekonferenz am Samstag: Rumänischer Lkw-Fahrer festgenommenDer Festgenommene, ein 40-jährige Rumäne, soll die Studentin Lucile K. im österreichischen Kufstein missbraucht und umgebracht haben. Auch die 27-jährige Joggerin soll er vergewaltigt und getötet haben, teilten die Ermittler am Samstag bei einer Pressekonferenz in Endingen mit. Verdächtige ist nicht geständigDer Verdächtige hat bei einer ersten Einvernahme die Tatvorwürfe bestritten, erklärten die Kriminalisten bei der Pressekonferenz. Maut-Abrechnungsdaten aus Kufstein brachten die Ermittler letztendlich auf die Spur des 40-Jährigen. Über 50.000 dieser Daten seien der deutschen Polizei von Österreich zur Verfügung gestellt worden, erklärte Richard Kerber, Leiter der SOKO-Erle.Mithilfe dieser Daten und der Tatwaffe aus Kufstein, die einem bestimmten Lkw-Fabrikat zugeordnet werden konnte, konkretisierte sich schließlich die Spur. Die deutsche Polizei habe zahlreiche Speditionen aus der Umgebung kontaktiert. Eine von ihnen hatte sich dann am Mittwoch zurückgemeldet.Indizien ergaben, dass ein Mitarbeiter dieser Spedition für die Tat in Endingen verantwortlich sein könnte. Unter anderem war sein Handy zum Tatzeitpunkt am Tatort eingeloggt. Die Polizei nahm eine Speichelprobe des Mannes. Die Auswertung dieser ergab letztendlich, dass es sich bei dem 40-Jährigen um den „Spurenleger“ in Endingen und Kufstein handle, erklärten die Ermittler.Beide sichergestellten DNA-Spuren waren von schlechter Qualität. Die am Tatort in Kufstein gefundene DNA wurde hochgerechnet, und dieses Profil dann mit den in Deutschland sichergestellten Fragmenten direkt verglichen. Das Ergebnis lasse keinen vernünftigen Zweifel zu, dass es sich nicht um dieselbe Person handelt, hatten die Ermittler im Jänner bekannt gegeben. Doch auch die Veröffentlichung eines Phantombilds in Deutschland lieferte zunächst keine heiße Spur.Auch eine Reihe anderer Umstände ließ die Ermittler nicht daran zweifeln, dass beide Verbrechen von ein und dem selben Täter begangen worden waren. Neben der Auswahl der Opfer und wie diese nach der Tat abgelegt wurden, war auch auffallend, dass beide an einem Sonntag getötet worden waren.Beide Opfer mit Eisenstange erschlagenBeide Opfer wurden mit massiver Gewalteinwirkung erschlagen – Lucile mit einer Eisenstange, die bei hydraulischen Hebesystemen etwa bei Lkw-Führerkabinen zum Einsatz kommt. Auch in Deutschland dürfte die Tatwaffe eine Art Eisenstange gewesen sein, sie blieb aber bis zuletzt verschwunden. Darüber hinaus wurden beide Opfer sexuell missbraucht. Während der Übergriff bei Lucile laut den Ermittlern „leicht“ war, wurde die 27-Jährige in Deutschland schwer missbraucht.Die 27-jährige Deutsche war am 10. November, vier Tage nach ihrem Verschwinden, tot in einem Waldstück nahe ihrem Wohnort gefunden worden. Die Frau wurde vergewaltigt und umgebracht. Die Leiche der Französin, die aus der Gegend von Lyon stammte und im Rahmen eines Auslandssemesters in Kufstein studiert hatte, war am 12. Jänner 2014 von Polizisten am Ufer des Inns entdeckt worden. Freunde und Studienkollegen hatten die junge Frau als vermisst gemeldet. Todesursache waren laut Obduktion heftige Schläge auf den Kopf. Taucher fanden schließlich die Tatwaffe im Inn, eine Eisenstange.Mordfall Reistenhofer: Hoffnung auf Klärung war verfrüht Südtiroler Ermittler hatten gehofft, dass die Ermittlungen in der Causa Lucile auch eine Klärung für den seit fast 20 Jahren ungeklärten Mordfall Ulrike Reistenhofer bringen könnten. Doch diese Hoffnung ist Anfang April geplatzt. Laut dem Nordtiroler Landeskriminalamt habe der Abgleich zwischen der auf den Kleidern der 19-jährigen Grazer Studentin gefundenen DNA-Spur des Täters mit dem DNA, das bei der französischen Studentin Lucile sichergestellt worden war, keinen Treffer geliefert. Ulrike Reistenhofer war am 10. August 1998 am Ufer der Rienz bei Ehrenburg erschlagen aufgefunden worden war.apa/dpa