Sterzings Bürgermeister <b>Peter Volgger</b> ist mit seiner Geduld am Ende. Weil es auf der Autobahn und auf der Staatsstraße kein Weiterkommen gab, seien viele Autofahrer dem Navi gefolgt und durch die Straßen der Stadt Sterzing gefahren. <h3> 20 Minuten für eine Strecke von 200 Metern im Stadtzentrum</h3>„Das hat zum Beispiel dazu geführt, dass man von der Baustelle Senn in der Frundsbergstraße bis zur Margarethenkirche mit dem Auto 20 Minuten gebraucht hat – für eine Strecke von 200 Metern“. <BR /><BR /><embed id="dtext86-66950789_quote" /><BR /><BR />Dass sich so etwas wiederholt, will Volgger verhindern. „Die Bürger müssen die Möglichkeit haben, sich in Sterzing frei zu bewegen. Wenn das nicht möglich ist, ist der Punkt erreicht, wo es nicht mehr tolerierbar ist. Ich sehe hier ein Sicherheitsproblem für unsere Einwohner. Wenn andere nichts tun, werden wir alles tun, was wir können, um das Sterzinger Stadtzentrum für den Ausweichverkehr zu sperren“. <h3> Treffen mit Einsatzkräften und Behörden</h3>Dazu werde er ein Treffen mit allen Behörden und Einsatzkräften einberufen, kündigt Volgger an, der auch davon berichtet, dass sein Sohn, der am späten Sonntagnachmittag nach Vorarlberg fahren musste, von Sterzing bis zum Brenner 3 Stunden gebraucht habe. <h3> „Stimmung in der Bevölkerung ist katastrophal“</h3>Ähnliches weiß der Bürgermeister der Gemeinde Brenner, Martin Alber zu berichten. Die Stimmung in der Bevölkerung sei nach den vielen Staus „katastrophal“. „Ein Bürger hat mir zum Beispiel berichtet, dass er 2 Stunden gebraucht hat, um von Sterzing bis zu seinem Wohnhaus in Brennerbad zu kommen“. <h3> „Zu viele Baustellen, das kann nicht funktionieren“</h3>„Es geht mir nicht darum, Österreich die ganze Schuld für den Verkehrskollaps zuzuschieben. Aber Tatsache ist, dass es neben der Baustelle auf der Lueg-Brücke eine Vielzahl an schwierigen Baustellen bis Innsbruck gibt. Dazu kommen 3 Gegenverkehrsbereiche mit Ampel auf der Brennerbundesstraße bis Matrei. Bei allem Verständnis – das ist zu viel, das kann nicht funktionieren“. <BR /><BR /><embed id="dtext86-66950973_quote" /><h3> Zu allem Überfluss auch noch Zugstreik</h3>„Am Wochenende kam erschwerend hinzu, dass auf der Bahnstrecke gestreikt wurde. Somit fiel auch der Zug als Alternative zum Auto weg“, sagt Freienfelds Bürgermeisterin Verena Überegger.<h3> Camper auf der Radroute</h3>„Eine Verkehrssituation wie am Wochenende ist für die Wipptaler Bevölkerung ein No-Go. Die Autobahn war komplett überlastet, die Staatsstraße ebenso und zu allem Überfluss sind auch noch die peripheren Wegenetze voll gewesen“. Da sei es auch vorgekommen, dass ein Camper auf der Radroute unterwegs war. <BR /><BR /><embed id="dtext86-66950978_quote" /><h3> Die Bedenken der Rettungskräfte</h3>Das Wochenende war für Weißes Kreuz und Feuerwehren zum Glück ruhig. Dennoch mehren sich auch bei den Rettungskräften die Bedenken: Schnell zu einem Einsatzort zu gelangen, ist bei Staus wie am Samstag und Sonntag schlicht nicht möglich. <h3> Patienten stundenlang im Stau</h3>Beim Weißen Kreuz Sterzing gab es vergangene Woche wegen des starken Verkehrs Probleme bei den Krankentransporten: Sie brauchten stundenlang bis nach Bozen und Innsbruck, dementsprechend verschoben sich nachfolgende Fahrten. Eine Zumutung für die Patienten und die Fahrer.<h3> Am Wochenende weniger intensiver Verkehr erwartet</h3>Der Sprecher des österreichischen Autobahnbetreibers Asfinag, Alexander Holzedl, zeigte sich gegenüber dem ORF Tirol für das kommende Wochenende vorsichtig optimistisch. „Unsere Prognosen sagen nicht so einen intensiven Verkehr voraus“, sagte er dem ORF.