„Die Sozialhilfe-Empfänger sind im Vorjahr im Vergleich zu 2008 um rund 30 Prozent gestiegen. Rund 15 Prozent davon sind eine Auswirkung der Wirtschaftskrise; die restlichen 15 Prozent sind auf eine Ende 2008 beschlossene Erhöhung der Leistungen mit Anpassung der Zugangsvoraussetzungen im Sinne der Kaufkraftstärkung zurückzuführen“, erklärt der Direktor des Landesamtes für Senioren und Sozialsprengel, Luca Critelli. Sprich, die Einkommensgrenzen wurden nach oben verschoben – und so hatten mehr Gesuchsteller Anrecht auf Sozialhilfe.2009 wurden 5690 Haushalte vom Land unterstützt, in denen 13.748 Menschen lebten: Zum einen mittels sozialem Mindesteinkommen, das für eine Person bei 585 Euro liegt, sowie mittels Beitrag für Miete und Wohnungsnebenkosten (z. B. Heizungskosten). „Wobei manche Haushalte alle drei Leistungen bezogen haben und andere nur zwei oder eine. Auch im europäischen Vergleich sind diese Zahlen nicht hoch. Das hat wahrscheinlich auch mit unserer niedrigen Arbeitslosigkeit zu tun“, sagt Abteilungsdirektor Karl Tragust. Es seien keine 1000 Antragsteller, die alle drei Leistungen – sprich soziales Mindesteinkommen, Miete und Mietnebenspesen – bezahlt bekämen, sagt Amtsdirektor Luca Critelli. Wer z. B. mit der Mindestrente nicht über die Runden kommt, kann um finanzielle Sozialleistungen ansuchen. „Dabei müssen aber Ersparnisse angegeben werden, und das Einkommen Verwandter ersten Grades wird berücksichtigt, denn alte Eltern haben z. B. Unterhaltsansprüche, sofern deren Kinder ein entsprechendes Einkommen haben. Bevor die Allgemeinheit zahlt, werden eben Eigenmittel, Einkommen, Vermögen und Unterhaltsverpflichtungen geprüft“, erklärt Tragust. Für die beiden Leistungen zur Grundsicherung – soziales Mindesteinkommen und Wohnungsmiete samt Nebenkosten – wurden im Vorjahr 15,8 Mio. Euro ausgegeben. Sozialhilfeempfänger müssen Monat für Monat um die Unterstützung der öffentlichen Hand ansuchen. „Kontrolle ist notwendig. Wir fragen genau nach, ob jemand ernsthaft nach Arbeit sucht. Er muss monatlich beweisen, dass er bemüht ist, Arbeit zu finden“, so Karl Tragust. lu/D