Chinas Staatsfernsehen CCTV sendete die Drogenrazzia in dem Dorf Boshe in der südchinesischen Provinz Guangdon am Freitag immer wieder, begleitet von Lobeshymnen auf die chinesische Polizei.3.000 schwer bewaffnete Polizisten aus Spezialeinheiten waren im Einsatz. Aus der Luft seilten sich Kämpfer in die engen Gassen ab, Helikopter sicherten die Szene. Die Küstenwache brachte Sicherheitsleute mit Schnellbooten zu dem Dorf und in die Gemeinde Lufeng, wie die Lokalzeitung „Xinkuaibao“ berichtete. Die Bilanz: Rekordverdächtige drei Tonnen der Droge Crystal Meth stellten die Beamten sicher, 182 Verdächtige von 18 Drogenclans wurden festgenommen, wie die Polizei auf ihrer Internetseite bekannt gab.Je mehr Details über das „Drogendorf“ Boshe und die Gemeinde Lufeng bekannt werden, desto mehr Kratzer bekommt das Image der Polizei. „Lufeng war seit langem für Drogen bekannt. In den vergangenen drei Jahren war die Gemeinde die Quelle für ein Drittel des verkauften 'Crystal Meth' im ganzen Land“, sagte Qiu Wei von der Antidrogenbehörde in Guangdong der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Besonders pikant: Cai Dongjia, oberster Parteisekretär des Dorfes, gilt als der Drogenboss in Boshe. Gemeinsam mit ihm wurden 13 weitere Parteimitglieder verhaftet, wie „Xinkuaibao“ berichtete.Bei der Razzia einer Funktionärswohnung fanden die Polizisten 350 Kilogramm „Meth“. Anscheinend konnte der Drogenhandel in Boshe und Umgebung nur so gut florieren, weil die Parteimitglieder ihre schützende Hand über das illegale Geschäft hielten und selbst fleißig mitverdienten. Laut „Xinkuaibao“ soll jeder Fünfte in dem Dorf oder 1.700 Haushalte an der „Meth“-Industrie beteiligt gewesen sein.apa/dpa