Die Frau sei mit dem Gesicht nach unten gelegen, das Messer steckte noch im Rücken. Der Mann rief sofort die Carabinieri und den Rettungsdienst. Der mutmaßliche Täter ist derzeit auf der Flucht. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und wurden auf die ganze Lombardei ausgedehnt. Noch ist unklar, in welchem Verhältnis Täter und Opfer standen oder welches Motiv hinter der Tat steckt. Geprüft wird jetzt Potincus Handy, um mehr Informationen über ihr Leben zu sammeln. Laut den Ermittlern arbeitete sie als Escort Dame. Die Polizei ist auf der Suche nach Angehörigen oder Freunden des Opfers, die mehr über ihr Leben erzählen können.<BR /><BR />Die Ermittler nahmen inzwischen einen weißen VW Polo unter die Lupe, der rund 200 Meter vom Tatort geparkt wurde. Das Fahrzeug wurde mit Absperrband gesichert - es wird geprüft, ob es der Frau gehörte oder möglicherweise vom Täter genutzt wurde. Das Fahrzeug wurde sichergestellt.<BR /><BR />Vasilica Potincu lebte allein. Nach Angaben der Anwohner des Gebäudes, in dem sie tot aufgefunden wurde, hatte sie kaum Kontakt zu den anderen Mietern. Kein Nachbar berichtete von Lärm oder Streitigkeiten aus der Wohnung. <BR /><BR />Der Mord schockt Legnano, eine als ruhig geltende Gemeinde nördlich von Mailand. Die 60.000 Einwohner-Stadt ist wegen des traditionellen „Palio di Legnano“ bekannt, der ausgerechnet am Sonntag, am Tag des Frauenmordes, stattfand. Er erinnert an die Schlacht von Legnano, die am 29. Mai 1176 stattfand, als die Truppen der Lombardischen Liga die kaiserlichen Truppen von Friedrich Barbarossa besiegten. <BR /><BR />Dieses Ereignis bezeugte die Unabhängigkeit der norditalienischen Städte im Mittelalter. So fand auch am Sonntag ein großer mittelalterlicher Umzug mit über 1.200 Teilnehmenden in originalgetreuen Kostümen statt. Ritter, Adelige, Musiker, Fahnenträger und Bauern zogen durch die Stadt. Jede der acht Stadtteile (Contrade) von Legnano beteiligt sich mit eigenen Farben, Bannern und Gruppen am Fest.