Dinale verrät, wie lange die Gefahr der Wasserknappheit gebannt sein wird. <BR /><BR />36 Stunden Regen haben nicht nur Erdrutsche und Steinschläge mit sich gebracht: „Die Trockenheit ist zu Ende – nur im Vinschgau hätte es ruhig noch etwas mehr regnen können“, so Landesmeteorologe Dieter Peterlin. Am meisten geregnet habe es in der Südhälfte Südtirols. „Im Raum Bozen, Eisacktal, Schlerngebiet, Überetsch und Unterland sind zwischen 70 und 100 Liter pro Quadratmeter gefallen“, letztgenannter „ungewöhnlicher“ Wert wurde bei der Wetterstation Kaltern Oberplanitzing verzeichnet, so Peterlin. <BR /><BR />Während im restlichen Land bis zu 60 Liter pro Quadratmeter gemessen wurden, meldete man im oberen Vinschgau und im Ahrntal „nur“ 15 bis 20 Liter pro Quadratmeter. Im Vinschgau, dem Bezirk, „der am wenigsten Regen und Schnee bekommt, hofft man auf weitere Niederschläge“, sagt Bauernbundobmann Leo Tiefenthaler. <h3> So viel Regen wie zuletzt vor 2,5 Jahren </h3> Für den Süden und Osten Südtirols war es das das stärkste Niederschlagsereignis seit 2,5 Jahren, seit den Rekordniederschlägen von Anfang Dezember 2020, weiß Peterlin. Für den Norden und Westen Südtirols immerhin das stärkste Ereignis seit rund 1,5 Jahren, seit Anfang November 2021.<BR /><BR />„Nach eineinhalb Jahren Trockenheit, können wir aufatmen“, sagt Amtsdirektor Dinale. Vor allem der Schnee dieses Winters, der noch auf den Bergen liegt und schmelzen werde sowie der Neuschnee dieser Tage ermögliche eine gute Wasserbilanz für die nächsten Wochen. Und Schnee statt Regen in höheren Lagen sei auch für die Landwirtschaft wichtig, unterstreicht Tiefenthaler: „Das Wasser sickert langsam in den Boden ein, so kommt es nicht zu Überschwemmungen.“ <h3> „Ende Juni lassen positive Effekte nach“ </h3>Die Gefahr einer neuerlichen Wasserkrise ist jedoch immer noch nicht gebannt: 36 Stunden Regen – und laut Peterlin voraussichtlich noch weitere Tage mit gebietsweise Niederschlägen – hätten den Wassermangel insgesamt nicht kompensiert, so Dinale. <BR /><BR />„Ende Juni werden die positiven Effekte des Niederschlags nachlassen – im Juli könnte die Trockenheit wieder ein Thema sein“, sagt der Amtsdirektor. Das könne aber nur dann eintreten, wenn es nach dieser Phase ergiebiger Niederschläge bis zu besagtem Sommermonat nicht mehr regnen sollte, ergänzt Dinale. <BR /><BR />Die damit einhergehenden Schwierigkeiten kenne man aus der jüngsten Vergangenheit: „Im Sommer 2022 gab es in manchen Gebieten ein Problem mit der Wasserversorgung. Man hatte eine ähnliche Situation im kommenden Sommer erwartet, aber die Niederschläge dieser Tage sind ein gutes Zeichen“, sagt der Amtsdirektor. Von der letzten Trockenphase sei man in Südtirol „mit einem blauen Auge davongekommen“, im Gegensatz dazu habe weiter südlich entlang der Etsch besonders die Landwirtschaft unter dem Wassermangel gelitten, so Dinale. Auch dort dürfte man nun aufatmen, zumal in der Etsch jetzt viermal so viel Wasser wie noch in der letzten Woche fließt.<BR /><BR /> Die hiesigen Landwirte geben sich jedenfalls optimistisch. „Man sollte nicht den Teufel an die Wand malen – ich bin mir sicher, dass bis Juli noch Regen kommen wird“, so Tiefenthaler. <h3> Es bleibt wechselhaft </h3>Nicht nur die Trockenheit ist (vorübergehend) zu Ende, sondern nun auch „der flächendeckende Dauerregen. Es bleibt aber auch in den nächsten Tagen wechselhaft. Jeden Tag gibt es neben ein paar sonnigen Abschnitten weitere lokale Regenschauer. Eine längere trockene Wetterphase ist momentan nicht in Sicht, zuverlässige Prognosen reichen aber nur maximal 7 bis 10 Tagen in die Zukunft. <BR />