„Ob im Herbst eine Welle oder ein Wellchen kommt, hängt von uns ab“, sagt Covid-Einsatzleiter Marc Kaufmann. <BR /><BR /><BR /><BR /> Unter Experten gilt es als fix: Mit einer 4. Welle müssen wir rechnen. „Ob es eine Welle oder ein Wellchen ist, hängt von uns ab“, sagt Covid-Einsatzleiter Dr. Marc Kaufmann. In der ganzen EU müsse man sich darauf vorbereiten, dass sich die Delta-Variante durchsetzen werde. Sie ist um 50 bis 60 Prozent ansteckender als die derzeit dominante Alpha-Variante (britische). <BR /><BR />Deshalb sein Appell an noch nicht vollständig Geimpfte oder nicht Geimpfte: Regelmäßig testen. „Bei so hoch ansteckenden Varianten müssen wir beim Contact-Tracing schnell sein, damit wir den Herd eindämmen können“, unterstreicht Kaufmann. Er appelliert an alle, sich impfen zu lassen. „Wer den Impfzyklus abgeschlossen hat oder genesen ist und einmal geimpft ist, ist fast zu 100 Prozent vor schweren Verläufen geschützt“, erklärt er. <BR /><BR /><b>Nicht Geimpfte sind das Problem</b><BR /><BR />Die Delta-Variante habe sich in Großbritannien vor allem unter nur einmal Geimpften und nicht Geimpften schnell verbreitet. Auch hierzulande sei die Delta-Variante bislang bei nicht Geimpften nachgewiesen worden – der positive Ersttest war ein Nasenflügeltest, so Dr. Kaufmann auf Nachfrage. <BR /><BR />Nicht Geimpfte seien das Hauptproblem und blieben es auch im Hinblick auf die bevorstehende nächste Welle. Es gibt kaum Zweifel daran, dass eine 4. Welle im Herbst übers Land schwappen wird. „Ob es eine Welle oder nur ein Wellchen wird, hängt ganz von uns ab. Vergeigen wir es nicht – Südtirol ist ein Tourismusland, es kann sehr viel auf dem Spiel stehen. Vor allem Impfen ist unser großes Ziel, das ist unsere Waffe gegen diese Pandemie. Und mit der Delta-Variante haben wir einen effizienteren Gegner als bisher. Aber auch wir sind besser geworden, haben viel gelernt, wissen, wie wir damit umgehen können und wie wir uns schützen können“, streut Dr. Kaufmann Optimismus. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-49485806_quote" /><BR /><BR /><BR />Der Rückgang der Impffreude betrübt ihn, allerdings sei das auch in anderen europäischen Ländern so geschehen. „Als Gesellschaft müssen wir um jeden Einzelnen ringen“, sagt er. Es gebe Prognosen und Berechnungen aus Wien, wie sich die Impfrate auf die Auslastung der Krankenhäuser und Intensivstationen auswirke. „Umgelegt auf Südtirol muss ich sagen, dass auch bei 40 Prozent Ungeimpften die Sanität wieder an ihre Grenzen kommen könnte“, sagt Dr. Kaufmann. <BR /><BR />Aus seiner Sicht sei Südtirol aber vorbereitet auf den Herbst. „Im Rahmen des Möglichen haben wir unseren Patienten in den letzten eineinhalb Jahren eine exzellente Versorgung geboten, die sich vor einem Vergleich mit dem Norden oder dem Süden nicht scheuen braucht“, sagt der Corona-Einsatzleiter. <BR /><BR /><BR /><b>Beim Personal gut aufgestellt</b><BR /><BR /><BR />„Es tut mir fast weh, zu sehen, wie unzufrieden die Südtiroler dennoch sind“, sagt er. Jeder Patient habe versorgt werden können, niemand sei in der „Warteschleife“ gestorben wie anderswo. Natürlich seien viele andere Abteilungen heruntergefahren worden – „diese Abstriche sind vorerst aber nicht mehr nötig“, so Kaufmann. Jetzt könne die Coronaversorgung vorerst auf Stand-by gestellt werden – aber Struktur, vernetzte Krankenhäuser, Wissen und auch Personal stehe bereit. <BR />„Wir können innerhalb kurzer Zeit den Personalstand für die Landes-Coronaintensivstation mindestens verdoppeln. So viele Ärzte und Pfleger aus anderen verwandten Abteilungen wurden in den letzten Monaten eingeschult“, sagt Dr. Kaufmann.