Die Anzahl älterer Menschen nimmt zu und damit auch die Anzahl der Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Weltweit leben derzeit ungefähr 50 Millionen Demenzkranke – bis 2050 geht man von etwa 150 Millionen Patienten aus. <BR /><BR />Die gute Nachricht: Die altersspezifische Demenzinzidenz ist in vielen Ländern rückläufig. Das liegt wohl daran, dass es zu Verbesserungen im Bildungsbereich, der Ernährung und der Gesundheitsvorsorge sowie zu einer Veränderung des Lebensstils gekommen ist. <BR /><BR />Weltweit führende Experten haben in der Lancet-Kommission für Demenzprävention, -intervention und versorgung 12 Risikofaktoren ermittelt, die eine Demenz-Erkrankung beeinflussen: Auf der Liste stehen neben exzessivem Alkoholkonsum oder einem hohen Blutdruck auch Kopfverletzungen, ein Hörverlust oder eine schlechte Schulbildung.<BR /><BR /><embed id="dtext86-57317412_listbox" /><BR /><BR />Alle 12 beeinflussbaren Risikofaktoren sind zusammen für 40 Prozent der Demenzerkrankungen verantwortlich. <BR /><BR />Das heißt der Lebensstil, aber auch der Wohnort können darüber entscheiden, ob ein Mensch später im Leben eine Demenz entwickelt oder nicht. <h3> <b>Bis zu 40 Prozent der Demenzerkrankungen könnten verhindert werden</b></h3>Um 40 Prozent aller Demenzerkrankungen zu verhindern, müsste es allerdings gelingen alle 12 Risikofaktoren zu verändern, die sich nachweislich auf das Demenzrisiko auswirken. Das Gute dabei ist, dass jeder selbst seinen Lebensstil verändern kann. Allerdings brauche es auch politische Maßnahmen, so die Experten. <BR /><BR />Eine Demenzprävention ist nie zu früh und nie zu spät, betonen die Verfasser der Studie. Risiken im frühen Lebensalter, wie beispielsweise eine geringe Bildung wirken sich langfristig negativ auf die kognitiven Reserven aus. Besonders im mittleren und späteren Lebensalter sollte man versuchen geistig, körperlich und sozial aktiv zu bleiben. Eine regelmäßige Bewegung in der Lebensmitte und im Alter schützen vor Demenz und verringern das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. <BR /><BR />Um Kommunikationsprobleme und zunehmende soziale Isolation zu vermeiden, sollte bei Schwerhörigkeit frühzeitig ein Hörgerät verwendet werden. <a href="https://www.stol.it/artikel/panorama/gesundheit/hoerverlust-erhoeht-demenz-risiko" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Dass das Demenz-Risiko steigt, wenn man schlechter hört, bestätigte vor kurzem auch der Primar der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung im Krankenhaus Brixen, Dr. Martin Patscheider.</a> Auch eine Depression sollte möglichst früh behandelt werden. <BR /><BR /><embed id="dtext86-57317411_listbox" /><BR /><BR /><BR /><b>Vergesslichkeit ist nicht gleich Alzheimer</b><BR /><BR />Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Demenzform. Es ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der spezifische neuropathologische Veränderungen im Gehirn zu fortschreitendem Verlust von Neuronen und deren Verbindungen führen. Die Alzheimer-Krankheit tritt meist im hohen Alter auf. Dabei nehmen Gedächtnis, Orientierung und sprachliche Fähigkeiten immer mehr ab. Auch das Verhalten und die Gemütslage können sich verändern.<BR /><BR />Viele ältere Menschen, die zunehmend vergesslich werden, haben Angst vor der Diagnose Alzheimer und den damit verbundenen sozialen, persönlichen und beruflichen Konsequenzen. Ein Arztbesuch wird deshalb nicht selten lange hinausgezögert oder sogar ganz vermieden. Das liege auch daran, dass das Bild von Demenz in der Gesellschaft entwertend, abstoßend und als Schreckensbild wahrgenommen wird, so die Experten. Wichtig ist, dass die weitverbreitete Meinung dass man eh nicht gegen Demenz tun könne, so heute nicht mehr stimmt. <BR /><BR />Heute ist man sich stattdessen bewusst, dass eine frühzeitige Diagnose wichtig ist. Sie kann den Krankheitsverlauf erheblich beeinflussen. „Oft vergehen wertvolle Therapiejahre, weil die Zeitspanne vom ersten Symptom bis zur Diagnose jahrelang dauert“ so der Neurologe Peter Dal-Bianco in einem Weißbuch über die Demenzprävention. „Und Vergesslichkeit bedeutet nicht gleich, dass eine Alzheimer-Krankheit vorliegt.“ <BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/panorama/gesundheit/schritt-fuer-schritt-alzheimer-vorbeugen-so-gehts" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wie man Alzheimer Schritt für Schritt vorbeugen kann, lesen Sie im s+-Ratgeber. </a>