„Laut ASTAT wollen 40 Prozent der Jugendlichen in Südtirol Nicht-EU-Ausländer abschieben“, so Luis Durnwalder am Montag. Diese Signale müsse man wahrnehmen und dagegen vorgehen, „denn das Phänomen Ausländerfeindlichkeit ist – wie auch in anderen Regionen – in Südtirol sehr verbreitet“, unterstrich der Landeshauptmann.Leider seien viele ältere Leute ein schlechtes Vorbild für die Jugend. „Erst kürzlich hat sich ein Hotelbesitzer in meiner Gegenwart über Ausländer ausgelassen. Dabei arbeiten in seinem Betrieb neun Ausländer“, erzählte Durnwalder.Der Plan der Landesregierung soll helfen, künftig besser und schneller auf Extremismen in der Gesellschaft zu reagieren.Konkret soll ein "Frühwarnsystem" klären, wo es besondere Unruheherde gibt. Übernehmen wird diese Aufgabe das Landesstatistikinstitut ASTAT.Weiters sollen Jugendeinrichtungen gestärkt werden. „Sie sollen mit Jugendlichen in Verbindung treten und Aufklärung betreiben, um schon in der Entstehungsphase von extremen Tendenzen Maßnahmen zu ergreifen“, erklärte Durwalder.Eine sozial-pädagogisch geschulte und mobile Interventionseinheit soll dann im „Notfall“ rechtzeitig eingreifen und Streetworker dort einsetzen, wo extreme Tendenzen verstärkt auftreten. Sie sollen die Jugendlichen auf den richtigen Weg bringen und dabei mit mehreren Organisationen und Verbänden zusammmenarbeiten.Ebenfalls Teil des Fünf-Punkte-Plans ist mehr politische Bildung in den Schulen. „Es gibt für keine Sprachgruppe in Südtirol Gründe, Rechtstendenzen hinterherzulaufen. Wir haben durch Faschismus und Nationalsozialismus alle draufgezahlt. Das lehrt uns die Geschichte“, unterstrich der Landeshauptmann.Zudem soll – geht es nach dem Willen der Landesregierung – die Öffentlichkeit durch Aufklärungsarbeit sensibilisiert werden.Der Maßnahmenkatalog ist das Ergebnis des Runden Tisches zum Thema Rechtsextremismus, den Soziallandesrat Richard Theiner einberufen hatte. Ein Jahr lang hat diese Arbeitsgruppe, in der Fachleute der Schule, der Jugendämter, der Sozialdienste, der Bezirksgemeinschaften und des Landessozialressorts vertreten waren, Maßnahmen diskutiert, die extreme Tendenzen bekämpfen bzw. im Aufkeimen ersticken sollen. stol