Südtirols Brücken werden durch regelmäßige Kontrollen überprüft. Jährlich investiert das Land rund 7 Millionen Euro in die Instandhaltung und Überprüfung der Brücken.Größere Mängel rechtzeitig erkennenUm Mängel frühzeitig zu erkennen, werden die 1662 Brücken auf den Staats- und Landesstraßen regelmäßig von den Mitarbeitern des Brückendienstes in der Landesabteilung Tiefbau und des Straßendienstes sowie von Experten genauer unter die Lupe genommen. Diese periodische Überprüfung der Brücken funktioniert im Normalfall so gut, dass größere Mängel rechtzeitig erkannt und behoben werden. In den vergangenen Jahren wurde die Tragfähigkeit der Brücken in Südtirol laufend erhöht. Südtirol hat eigene Bestimmungen für sichere Brücken2009 wurde vom eigens eingerichteten Brückendienst ein umfangreiches Kontroll- und Überwachungsnetz für die Brücken geschaffen und fortan die Arbeiten über Prioritätenlisten abgewickelt.In Anlehnung an Normen in Deutschland und Österreich hat das Land 2011 eigene technische Bestimmungen über die Abnahme und die statische sowie periodische Kontrolle von Straßenbrücken erstellt. Diese Bestimmungen platzieren Südtirol nun unter den Ländern in Europa, die in punkto Brückenüberwachung ganz vorne liegen. Oft werden die Bestimmungen auch von anderen Provinzen in Italien übernommen, da es keine entsprechenden Vorgaben des Staates gibt. Zudem sind sie auch Referenzpunkt für die Gemeinden. Die Mitarbeiter des Brückendienstes haben sich im Laufe der Jahre umfassende Erfahrung nicht nur bei der Kontrolle, sondern auch bei der Instandhaltung und beim Bau der Brücken angeeignet, die nun in die aktuellen Arbeiten einfließen. Dauerhafte und stabile Brücke sparen letztendlich Geld. Foto: LPASo kontrolliert das Land die BrückenAlle Brücken werden ständig von den Mitarbeitern der Straßenmeisterei beim täglichen Arbeitsdienst kontrolliert. Außerdem findet vierteljährlich eine eigene Kontrolle statt ebenso wie nach einem Ereignis (wie Hochwasser usw.) oder nach einer Meldung von Anomalien. Zudem werden alle Brücken alle zwei Jahre von den Straßenmeistern und den Zonendirektoren inspiziert. Auch dazu gibt es jeweils ein Protokoll.Kontrollen je nach Länge der BrückeDie 389 6 bis 10 Meter langen Brücken werden alle 10 Jahre durch Ingenieure und Experten unter die Lupe genommen. Auch dazu wird jeweils ein Protokoll angefertigt.Alle 6 Jahre werden hingegen die 318 zwischen 10 und 20 Meter langen Brücken einer Inspektion durch Ingenieure und Experten unterzogen, wobei auch diese Kontrollen protokolliert werden. Alle 18 Jahre wird auf diesen 318 Brücken zudem eine Belastungsprobe mit Schwerfahrzeugen für die statische Abnahme gemacht.Die 161 längsten Brücken in Südtirol, also jene mit einer Länge von über 20 Metern, werden alle 3 Jahre von Ingenieuren und Experten kontrolliert, wobei die Kontrolle protokolliert wird. Alle 9 Jahre wird auf diesen 161 Brücken zudem eine Belastungsprobe mit Schwerfahrzeugen für die statische Abnahme gemacht.Auch wurde in den vergangenen Jahren die Tragfähigkeit der Brücken in Südtirol laufend erhöht, betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher. Foto: LPAWie sehen die Brücken in Südtirol aus?Wie die von der Landesregierung angeforderten Daten zeigen, wurden seit 1998 insgesamt 70 Brücken saniert. 79 Brücken wurden neu gebaut. Somit wurden 149 Brücken den aktuellen Standards angepasst.Das Land hat dafür rund 110 Millionen Euro investiert. Pro Jahr gab es zudem 20 bis 25 kleinere Instandhaltungsarbeiten an den Brücken, wie etwa Arbeiten an den Abdichtungen und Brückenfugen, die die Lebensdauer der Brücken wesentlich verlängern. In den vergangenen Jahren wurden jeweils rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr in die Sanierung der Brücken gesteckt.Zukünftige EingriffeDie nächsten wichtigen Eingriffe werden an der Brücke in Gossensass auf der Brennerstaatsstraße, an der Brücke Eschenlohe auf der Landesstraße ins Ultental, an der Brücke in Aldein auf der Landesstraße nach Petersberg, an der Brücke in Aicha auf der Pustertaler Staatsstraße und an der Brücke in Franzensfeste auf der Brennerstaatsstraße durchgeführt.Für die Abwicklung der Arbeiten laut Prioritätenliste werden bis zu 7 Millionen Euro benötigt.ansa/stol