Hat die Politik versagt? Wir haben bei Südtirols Landesrat Arnold Schuler nachgefragt.<BR /><BR /> 8 Bärenangriffe auf Menschen hat es im Trentino in den vergangenen 9 Jahren gegeben. Dabei wurden 7 Menschen teils schwer verletzt, wie etwa Carabiniere <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/7-minuten-zwischen-leben-und-tod-baer-packte-mich-und-zog-mich-richtung-see" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Diego Balasso</a>, der den Angriff im Jahr 2020 nur knapp überlebte. Der jüngste Fall eines mutmaßlichen Bärenangriffs endete tödlich. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/schock-nach-mutmasslichem-baeren-opfer-war-nur-frage-der-zeit" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(STOL hat berichtet)</a><BR /><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="883586_image" /></div> <BR /><BR />Der bis dahin letzte Angriff eines Bären auf einen Menschen im Trentino lag gerade mal 32 Tage zurück. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/trentino-mann-bei-baerenangriff-verletzt" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Im Val di Rabbi griff ein Bär wie aus dem Nichts kommend einen Spaziergänger an, biss ihn am Arm und am Kopf.</a> Wie seine Vorgänger, die andernorts Menschen angegriffen haben, wurde auch dieser letzte ausgeforscht. Es handelt sich um MJ5. Der Trentiner Landeshauptmann hat zwar bereits den Abschuss des Bären angekündigt. Doch das Tier scheint seit dem Angriff untergetaucht. Die meisten der Opfer leiden heute noch unter den Folgen der Angriffe.<BR /><BR />Klare Konsequenzen für einen Problembären hat es bislang nur in einem gegeben. Nachdem ihrem zweiten Angriff auf einen Menschen wurde Bärin KJ2 zum Abschuss freigegeben. Ob dieser rechtens war, damit befassen sich nach wie vor die Richter.<h3> „Strategie des Zusammenlebens zwischen Bär und Mensch funktioniert nicht“</h3>Hat die Politik versagt? Wir haben bei Südtirols Landesrat Arnold Schuler nachgefragt.<BR /><BR /><b>Musste erst ein Mensch sterben, bis sich in Sachen Bär etwas tut?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>Arnold Schuler: Sollte sich bestätigen, dass der junge Mann von einem Bären getötet worden ist, wäre das gravierend. Dann werden die bisherigen Befürworter der Bären die Sache hoffentlich auch endlich einsehen, dass das Trentino und noch weniger Südtirol Habitat fürs Großraubwild sein können. <BR /><BR /><b>Hat die Politik hier einiges verabsäumt?</b><BR />Schuler: Die Strategie auf staatlicher und europäischer Ebene war bislang auf ein Zusammenleben zwischen Bär und Mensch aufgebaut. Wie bereits mehrere Situationen im Trentino gezeigt haben, funktioniert das nicht. Beim Bär gibt's zwar eine klare Regelung für Maßnahmen, die je nach Situation getroffen werden. Für den Wolf gibt's sowas noch nicht. Offensichtlich muss aber immer erst etwas Schreckliches passieren, ehe man reagiert. <BR /><BR /><b>Wie sieht es mit Präventivmaßnahmen aus?</b><BR />Schuler: Wir wissen ja, wie schwierig es ist, Maßnahmen zu setzen, selbst wenn schon etwas passiert ist. Ex-Landeshauptmann Ugo Rossi steht wegen seiner Abschussverfügung von 2017 noch immer vor Gericht. Natürlich müsste man präventiv handeln, aber das ist so gut wie unmöglich.