<h3> Nie dagewesene Brutalität und globale Dimension</h3>Während des Zweiten Weltkriegs wurden moralische und ethische Grenzen in nie dagewesenem Ausmaß überschritten. Im Zuge des Holocaust wurden rund sechs Millionen Juden von den Nazis systematisch ermordet. <BR /><BR />Im Krieg gab es Massaker an Zivilisten, gezielte Hungerstrategien sowie den massiven Einsatz moderner Waffentechnologie – und schließlich den Abwurf von Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki.<BR /><BR /><b><i>Bevor Sie weiterlesen, stimmen Sie ab:</i></b><BR /><BR /> <div class="embed-box"><div data-pinpoll-id="314962" data-topic="interests-properties-sp" data-autoplay></div></div> <BR /><BR />Der von Deutschland unter Adolf Hitler entfesselte Krieg entwickelte sich zu einem globalen Konflikt, der sich über Europa, Asien, Afrika und den Pazifikraum erstreckte. Nach Angaben des Deutschen Historischen Museums (DHM) waren insgesamt 27 Nationen beteiligt.<BR /><BR /> Etwa 230 Millionen Menschen in heute 27 europäischen Staaten lebten unter der von extremer Gewalt geprägten deutschen Besatzung.<h3> Beginn und Ende des Krieges – mit besonderen Ereignissen</h3>Der Zweite Weltkrieg begann am 1. September 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen – erste Bomben fielen bereits frühmorgens auf die Stadt Wielun. Die deutsche Kapitulation wurde am 7. Mai 1945 in Reims unterzeichnet und trat am 8. Mai um 23.01 Uhr MEZ in Kraft. In der Nacht zum 9. Mai folgte auf sowjetischen Wunsch eine zweite Unterzeichnung in Berlin-Karlshorst – deshalb feiert Russland den 9. Mai als Tag des Sieges.<BR /><BR />Im Osten stellten sowjetische und deutsche Soldaten ihre Kämpfe erst drei Tage später ein. Endgültig endete der Krieg mit der Kapitulation Japans und der Unterzeichnung der entsprechenden Urkunde am 2. September.<h3> Europas letztes Schlachtfeld</h3>Auf der niederländischen Insel Texel dauerten die Kämpfe sogar bis zum 20. Mai an: Etwa 800 zuvor verbündete Georgier griffen am 6. April 1945 die rund 400 Mann starke deutsche Besatzung an, die Verstärkung vom Festland erhielt. Erst am 20. Mai setzten kanadische Soldaten den Kämpfen ein Ende.<h3> Millionen Tote und eine beispiellose Flüchtlingsbewegung</h3>Der Zweite Weltkrieg forderte nach unterschiedlichen Schätzungen, wie hier vom „National World War II Museum“ in New Orleans, weltweit zwischen 50 und über 60 Millionen Todesopfer, die Mehrheit davon Zivilisten. Besonders schwer traf es die Sowjetunion mit rund 27 Millionen Toten, Deutschland verlor etwa 6,3 Millionen Menschen, darunter viele Soldaten. Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki töteten rund 150.000 Menschen.<BR /><BR />Die Kriegsfolgen lösten eine der größten Fluchtbewegungen des 20. Jahrhunderts aus: Zwischen 12 und 14 Millionen Deutsche wurden aus Mittel- und Osteuropa vertrieben. Zum Vergleich: Während der Flüchtlingskrise 2015 suchten rund eine Million Menschen Schutz in Deutschland. <h3> 80 Jahre Kriegsende: Sieger von damals feiern mit Paraden</h3>Deutschland erinnert am 8. Mai mit einem Gedenkakt im Bundestag an die Kapitulation der Wehrmacht und das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 80 Jahren. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind keine Vertreter Russlands geladen. Die Siegermächte von 1945 begehen den Jahrestag auf eigene Weise. Ein Überblick.<h3> Russland: Große Militärparade in Moskau</h3>In Russland finden die Siegesfeiern am 9. Mai statt. Hintergrund: Als vor 80 Jahren in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai die Kapitulation in Kraft trat, war es in Moskau schon nach Mitternacht. Im Zweiten Weltkrieg kämpften Russen gemeinsam mit Soldaten anderer Sowjetrepubliken – darunter die Ukraine – in der Roten Armee. Diese hatte mit vielen Millionen tote Soldaten und Zivilisten die größte Opferzahl zu beklagen.<BR /><BR />Bei der üblichen Militärparade in Moskau sollen dieses Jahr mehr als 10.000 Soldaten über den Roten Platz marschieren, daneben auch Kadetten der Offiziersschulen und der militärischen Kinder- und Jugendorganisation „Junarmija“. Bei der Waffenshow könnte Medienberichten zufolge auch die neue Mittelstreckenrakete „Oreschnik“ auffahren, die Kremlchef Wladimir Putin erstmals im vergangenen November in seinem Krieg gegen die Ukraine testete.<BR /><BR />Nach offiziellen Angaben haben sich zu der Siegesparade Staats- und Regierungschefs aus mehr als 20 Ländern angesagt. Hauptgast ist Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, Putins wichtigster Verbündeter. Siegesparaden gibt es auch in St. Petersburg, Wladiwostok und anderen großen Städten des Landes.<h3> Großbritannien: Churchill, Royals und länger geöffnete Pubs</h3>Großbritannien plant schon für Montag (5. Mai) eine Militärparade in London, zu der die Königsfamilie erwartet wird. Worte des damaligen Premierministers Winston Churchill sollen vorgetragen werden, Militärflugzeuge und die „Red Arrows“ sollen über die Stadt fliegen. Nachmittags lädt König Charles III. Veteranen zu einer Teeparty in den Buckingham-Palast.<BR /><BR />Am 8. Mai sind dann ein Gottesdienst in der Westminster Abbey und ein großes Konzert geplant. Die Pubs können länger öffnen an dem Tag, der als „VE Day“ (Victory in Europe) bekannt ist. Das ganze Land solle zusammenkommen, um an die Opfer zu erinnern, die die Kriegsgeneration gebracht habe, und um Frieden und Freiheit zu feiern, erklärt Premierminister Keir Starmer.<h3> Frankreich feiert die Befreiung</h3>Frankreich begeht den 8. Mai mit der traditionellen Kranzniederlegung durch Präsident Emmanuel Macron am Grab des unbekannten Soldaten am Arc de Triomphe und mit einer Militärparade auf den Champs-Élysées. Die Befreiung Frankreichs von der deutschen Besatzung hatte das Land schon im vergangenen Jahr gefeiert. Höhepunkt war das Gedenken an den D-Day, die Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944. Dazu kamen der damalige US-Präsident Joe Biden und der britische König Charles III.<BR /><BR />Auch das Gedenken an die Befreiung von Straßburg Ende November hatte für Frankreich höchste Symbolkraft. Anfang Februar wurde dann ebenfalls im Elsass der Befreiung von Colmar gedacht, es war die letzte große Schlacht des Zweiten Weltkriegs auf französischem Boden.<h3> Für die USA endete der Krieg später</h3>Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump gab zunächst keine Pläne zum Gedenken an den 8. Mai bekannt. Trump will das Datum aber künftig als „Tag des Sieges im Zweiten Weltkrieg“ feiern – bislang war der 8. Mai in den USA als V-E Day (Victory in Europe) bekannt.<BR /> Die USA hatten nach der Landung der Alliierten in der Normandie 1944 entscheidenden Anteil an der Niederlage Hitler-Deutschlands. Allerdings endete der Krieg für die Vereinigten Staaten, die erst nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 eintraten, erst später: mit der Kapitulation Japans am 2. September 1945.<h3> Ukraine gedenkt eher still</h3>In der Ukraine sind aufgrund des russischen Angriffskriegs zum Jahrestag keine größeren offiziellen Veranstaltungen geplant. Am 8. Mai, dem Tag des Gedenkens und des Sieges, werden die Landesführung und regionale Politiker mit Kranzniederlegungen an die Toten des Zweiten Weltkriegs erinnern. Vielerorts werden Menschen Blumen zu den Gedenkstätten bringen.<BR /><BR />Die Ukraine hat den Feiertag offiziell auf den 8. Mai vorgezogen. Teils wird, wie einst in sowjetischen Zeiten, der Tag trotzdem erst am traditionellen 9. Mai begangen.<h3> Polen lädt die EU-Außenminister ein</h3>In Polen sind zum 80. Jahrestag des Kriegsendes keine größeren Feierlichkeiten angekündigt. In der Hauptstadt Warschau findet am 7. und 8. Mai ein informelles Treffen der EU-Außenminister statt. Das zeigt auch, dass die Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk zu diesem Datum den Schwerpunkt auf die Gegenwart setzt: Polen hat derzeit den alle sechs Monate wechselnden EU-Ratsvorsitz.